Jedes Jahr besuchen 400.000 Menschen in Rheinland-Pfalz einen Kurs der Volkshochschulen. Die VHS in Deutschland feiern 100. Geburtstag. Bundesweit wird es am 20. September eine "Lange Nacht der VHS" geben.
Wer besucht die Kurse der Volkshochschulen?
Besonders nützlich sind die Volkshochschulen für Menschen, die einen Abschluss brauchen, um beruflich weiterzukommen.
- Absolventen machen etwa einen Schulabschluss oder ein Zertifikat für eine IT-Software.
- Wenn der Kurs beim beruflichen Weiterkommen hilft, können Arbeitnehmer die Kurskosten in der Regel von der Steuer absetzen.
Die berufliche Aus- und Weiterbildung macht aber nur einen Teil der Arbeit der Volkshochschulen aus.
- Manche Teilnehmer sind auch einfach aus Interesse hier.
- Sie wollen eine Sprache lernen oder Yoga.
- Man kann sich auch Flirten oder Goldschmieden beibringen lassen.
Für ganz ausgefallene Interessensgebiete gibt es einen Kursfinder auf der Webseite www.volkshochschule.de.
Dort kann man auch bundesweit nach dem gewünschten Kurs suchen. Die Vielfalt der Lernmöglichkeiten ist das Kennzeichen der Volkshochschule.
Warum wurden Volkshochschulen gegründet?
Die Weimarer Republik war politisch und gesellschaftlich eine aufregende Zeit. Viele Gruppen kämpften für mehr Bildung, wie die Arbeiter- und Frauenbewegung. Die Gruppierungen vor Ort bekamen mit den Volkshochschulen eine Möglichkeit, ihre Ideen und Strömungen in die Kursprogramme einfließen zu lassen.
Prof. Dr. Nicole Hoffmann sagt, der eigentliche Startschuss zur Gründung der Volkshochschulen sei mit der Weimarer Reichsverfassung 1919 gefallen. In ihr habe sich der Staat erstmals verpflichtet, Volksbildung zu finanzieren:
Wie finanzieren sich die Volkshochschulen?
Die Kursgebühren, die jeder Teilnehmer leisten muss, machen 40 Prozent der Einnahmen von Volkshochschulen aus. Der Rest sind staatliche Zuschüsse, sagt der Verbandvorsitzende Hendrik Hering.
Ein Englisch-Sprachkurs kostet je nach Standort und Stundenzahl etwa zwischen 40 und 100 Euro. Ein anderes Beispiel: Lisa Beutel, eine junge Frau, die an der Kreisvolkshochschule Mainz-Bingen ihren Realschulabschluss nachgeholt hat, zahlte dafür rund 1.000 Euro.