Urlaub wann und wo man will

Wohnmobile werden immer beliebter

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Wer träumt nicht davon, einfach nach Lust und Laune los zu fahren und dort Urlaub zu machen, wo es einem gerade gefällt. Mehr als 532.000 Wohnmobile waren im Januar 2019 in Deutschland zugelassen und damit etwa 40.000 (9,4 Prozent) mehr als noch im Jahr 2018.

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Was ist beim Kauf eines Wohnmobils zu beachten?

Der Trend an Neuzulassungen steigt seit Jahren stetig an.

  • Im Schnitt legen die Käufer mehr als 60.000 Euro für ein neues Wohnmobil hin.
  • Die Käufer sind meist älter als 50 Jahre und wollen nun die Welt entdecken.
  • Viele entscheiden sich dann für ein kompaktes Reisemobil, das relativ wendig ist und wenig Sprit verbraucht.
  • Wer ein gebrauchtes Wohnmobil beim Händler kauft, spart Geld. Denn im ersten Jahr nach der Zulassung sinkt der Preis bis teilweise um bis zu 20 Prozent.
  • Es lohnt sich, in der Nachsaison zu kaufen oder zu mieten.

Was ist beim Fahren eines Wohnmobils zu beachten?

Auf jeden Fall sollte man mit den Abmessungen seines Wohnmobils vertraut sein.

  • Zu den Abmessungen informiert ein Hinweis auf dem Armaturenbrett.
  • Für alle Wohnmobile gilt: sie sind anfällig für Seitenwind auf der Autobahn. Schon beim Überholvorgang ist das zu spüren.
  • Der ADAC in Koblenz bietet ein Fahrtraining speziell für Wohnmobile an.
Dirk Müller, Fahrsicherheitstrainer für den ADAC in Koblenz (Foto: SWR)
Dirk Müller, Fahrsicherheitstrainer für den ADAC in Koblenz, ist selbst schon viele Wohnmobile gefahren.

"Wenn man das erste Mal mit so einem Fahrzeug unterwegs ist, sollte man sich darauf vorbereiten, dass, wenn man von schnellen Fahrzeugen überholt wird, das Fahrzeug heftige Lastenwechsel-Reaktionen zeigt. Das Fahrzeug schwingt von rechts nach links."

Wer sich unsicher ist, sollte vor dem Kauf auf jeden Fall zunächst ein Wohnmobil mieten, um zu sehen, wie er damit klar kommt. Um die 100 Euro kostet ein einfaches Modell pro Tag. Die Kosten für den Campingplatz kommen eventuell noch dazu.

Wo kann man sein Wohnmobil problemlos abstellen?

  • Der ADAC listet in seinem Führer 6.800 Stellplätze in Europa.
  • Viele Gemeinden, aber auch Winzer und Bauernhöfe, bieten einfache Stellplätze an – vor allem in der Pfalz hat man bei 175 Plätzen eine große Auswahl, aber auch an der Mosel stehen ungefähr 100 Plätze zur Verfügung.
  • Teilweise muss man einen Parkschein ziehen und kann gegen Münzeinwurf Wasser und Strom beziehen.
  • Auf den meisten Stellplätzen gibt es auch eine Entsorgungsstation für das Chemie-WC.
ADAC-App für´s Handy führt zu Wohnmobil-Standplätzen (Foto: SWR)
Der ADAC und andere Organisationen bieten Apps für das Handy an, auf denen man Wohnmobilstellplätze zielsicher finden kann.
Wohnmobile dürfen öffenliche Parkflächen nutzen. (Foto: SWR)
Wohnmobile dürfen öffenliche Parkflächen nutzen. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten.

Ein zugelassenes Reisemobil darf im öffentlichen Raum ohne zeitliche Beschränkung geparkt werden. Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen dürfen allerdings nicht mit zwei Rädern auf dem Gehweg stehen.

Das Übernachten im Fahrzeug geht über das bloße Parken hinaus und ist nur zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit erlaubt. Man geht dabei von einem Zeitraum von etwa acht bis zehn Stunden aus. Die Campingmöbel dürfen dabei nicht herausgestellt werden.

Falls man doch mal am Feldrand stehen bleibt, sollte man unbedingt den Besitzer fragen, ob das erlaubt ist.

Was sollte man bei Wohnmobil-Reisen sonst noch wissen?

Damit das Zusammenleben auf engem Raum funktioniert, sollte man einige Regeln beachte. Kleiner Stellplatz-Knigge:

  • Ein sicherer Weg, um sich den Ärger der Stellplatznachbarn zuzuziehen, ist zum Spülen der Kassette den Frischwasserschlauch der Versorgungsstation zu benutzen. Das ist verboten und extrem unhygienisch.
  • Auch das Brauchwasser darf nicht einfach so abgelassen werden, dafür gibt es einen extra Ablass im Boden - viele Autobahnraststätten bieten diesen Service. Schilder weisen darauf hin.
  • Unbeliebt macht sich auch, wer trotz genügenden Platz seinem Nachbarn direkt auf die Pelle rückt oder Musik, beziehungsweise Fernsehen, laut aufdreht und nach 22:00 Uhr laut die Türen zuschlägt.
  • Wer ein Wohnmobil mietet, sollte darauf achten, wer im Vertrag als Fahrer versichert ist und an das Steuer darf.
  • Die Betriebsanleitung für den Aufbau sollte man nicht vergessen – für den Kocher und die Gasanlage, die regelmäßig geprüft werden müssen.
  • Beim Beladen gilt: in den oberen Staukästen nur leichte Gegenstände verstauen, schwere Dinge wie etwa Konserven und Flaschen unten lagern.
  • Ein 25 Meter Verlängerungskabel empfiehlt sich auf jeden Fall.


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AUTOR/IN
SWR Fernsehen