Um Entspannung vom stressigen Alltag zu finden oder auch dem Körper etwas Gutes zu tun, zieht es immer mehr Menschen von der Stadt in die Wälder von Rheinland-Pfalz. Die vielen Besucher hinterlassen ihre Spuren. Ob zurückgelassener Unrat, vom Sperrmüll bis zum Einwegbecher, oder leichtfertig verursachte Brände - der Mensch kann gefährlich werden für Natur und Tiere.
Im Naturschutzgebiet Lennebergwald hat Förster Stefan Dorschel viel zu tun. Seit 30 Jahren beschäftigen ihn hier bereits die Probleme, die der Mensch in den Wald trägt.
Welche Regeln sollten beachtet werden?
- Für die Tiere des Waldes bedeutet es Stress, wenn die Besucher abseits der Wege gehen, Rad fahren oder reiten.
- Hunde sollten am besten an der Leine bleiben und die Halter sind auch für deren Hinterlassenschaften zuständig. Denn diese können Krankheiten auf Wildtiere übertragen.
- Wegen des Risikos von Waldbränden sind Feuer nur an den vorgeschriebenen Stellen erlaubt. Sonst drohen hohe Strafen. Außerdem gilt im Wald auch ganzjähriges Rauchverbot.
Was ist besonders umweltschädlich?
Zigarettenstummel sind nicht nur brandgefährlich. Allein die Filter enthalten bis zu 4000 Chemikalien und Schwermetalle, sie sind Sondermüll.
Das Nikotin ist sehr leicht wasserlöslich und verseucht das Grundwasser. Ein Zigarettenstummel verseucht mindestens 40 Liter Grundwasser und ist schlecht biologisch abbaubar. Doch damit nicht genug, wie Stefan Dorschel weiß.
Außerdem werden im Lennebergwald, wie auf vielen anderen Grünflächen, jede Woche große Mengen Haus- und Sperrmüll gefunden. Menschen, die die Wälder so verschmutzen, drohen Geldstrafen, je nach Menge mehr als 2000 Euro.
Warum sind Vorschriften und Regeln so wichtig?
- Die existierenden Verbote sollen Wald und Tier schützen.
- Geocaching ist in Naturschutzgebieten verboten, da die Spieler oft abseits der Wege suchen.
- Besonders nachts stören helle Lichter die Tiere.
- Tierschutz heißt auch ungewohnte Klänge für Tiere zu vermeiden.
Wie kann man sich weiterbilden?
Es gibt in den meisten Wäldern ganzjährige Führungen, die auch bereits erfahrenen Besuchern noch einmal neue Aspekte eröffnen.
Inzwischen wird der Förster auch von zwei Waldpädagoginnen unterstützt, die sich besonders bei Kindergruppen um nachhaltige Bildung kümmern.