Kaffee ist das Lieblingsgetränk der Deutschen. Auch unterwegs wollen sieben von zehn nicht auf dessen Genuss verzichten. Das sieht man in den Fußgängerzonen - und in den Mülleimern.
Wie groß ist die Kaffeebecher-Müllflut tatsächlich?
Die in Deutschland pro Jahr verbrauchten Einweg-Kaffeebecher ergeben nebeneinander aufgestellt eine Fläche von mehr als 5.000 Fußballfeldern.
- Das entspricht rund 2,8 Milliarden Becher.
- Bundesweit sind das 90 Becher pro Sekunde.
- In Mainz macht das etwa 30.000 am Tag.
Plastik gilt als Recycling fähig. Aber: recyclen kann man nur, wenn die verwendeten Stoffe trennbar sind. Wenn ein Papierbecher mit Kunststoff beschichtet ist, können die Stoffe nicht mehr getrennt werden. Der Becher landet in der Müllverbrennungsanlage.
Wie helfen Mehrwegbecher gegen die Kaffeebecher-Müllflut?
Angebote für Mehrwegbecher sind vorhanden. Die Akzeptanz nimmt zu. Drei Punkte, die wichtig sind:
- Es kommt darauf an, wie oft ein Mehrwegbecher benutzt wird: Nicht nur zwei, drei Mal sondern besser zehn oder 20 Mal.
- Wenn ein Mehrwegbecher gespült wird, dann am besten mit Ökostrom.
- Mehrwegsysteme mit Einwegdeckeln sind keine Lösung, weil der Deckel schlussendlich weggeworfen wird.
Für die Ökobilanz kommt es also darauf an, ob alles an einem Kaffeebecher Mehrweg ist, und wie oft der Mehrwegbecher benutzt wird.
In Mode sind derzeit Bambusbecher, doch auch die bestehen teilweise aus Kunststoff. Und der ist nicht abbaubar und kann sich zudem bei Temperaturen über 70 Grad aus dem Becher lösen.
Wie lässt sich die Kaffeebecher-Müllflut eindämmen?
Vor zwei Jahren bereits hat ein Mainzer ein Becher-Pfandsystem eingeführt, an dem sich inzwischen die Uni und auch einige Cafés in der Stadt beteiligen.
Wie zum Beispiel das Café Blumen in der Innenstadt. Dort werden die Gäste ermuntert, einen Mehrwegbecher zu benutzen. Doch trotz der Bemühungen des Personals greifen die Gäste immer noch am liebsten zu den Einwegbechern.
Wie kann man die Kaffeebecher-Müllflut eindämmen?
Seit Mitte Mai können Rheinland-Pfälzer auf die Becher-Bonus-Plakette im Schaufenster achten.
Wer in ein solches Café den eigenen Becher mitbringt, erhält mindestens 10 Cent Rabatt. Mehr als 250 Filialen machen bereits mit.
Oder einfach den Kaffee vor Ort trinken. Aus echten Porzellan-Tassen. Diese fünf Minuten sollte auch der beschäftigste Mensch erübrigen können.