Pflege für ihn

Was Mann wirklich braucht

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Cremes, Styling, Düfte: Männerkosmetik ist längst in der breiten Bevölkerung angekommen und wird rege gekauft. Doch was braucht Mann tatsächlich, um gepflegt durchs Leben zu gehen? Welche speziellen Bedürfnisse haben Haar, Haut und Bart?

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Die richtige Pflege für Männerhaar

Männerhaar wird in der Regel nicht so stark strapaziert wie Frauenhaar, denn Männer färben und föhnen weniger. So braucht Männerhaar weniger Pflegestoffe.

Aber ein hoher Testosteronspiegel kann die Talgproduktion anregen. Die Haare sind schon kurz nach dem Waschen wieder strähnig. Die schlechte Nachricht dabei ist, die Hormonaktivität lässt sich von außen leider nicht beeinflussen.

Wer seine Haare täglich waschen muss, sollte zu milden Produkten greifen, die die Haut nicht angreifen. Denn "viel hilft viel" gilt auch bei fettigem Haar nicht. Ph-hautneutrale Shampoos (ph-Wert 5,5) bewahren den natürlichen Schutzmantel der Haut und sind gerade für häufiges Haarewaschen geeignet.

Noch ein Tipp: Wer zu fettigem Haar neigt, bitte Hände weg vom Kopf. Zu viel "durch die Haare fahren" kann die Talgproduktion zusätzlich anregen.

Schuppen sind nicht gleich Schuppen

Pflegeproblem Nummer eins auf vielen Männerköpfen: Schuppen. Der Dermatologe Prof. Sven Quist aus Mainz erklärt, was es in puncto Schuppen zu beachten gibt:

"Es gibt sehr fettige Schuppen, große Schuppen, die am Kopf hängen bleiben, die sich nur schwer lösen. Dann gibt es eben trockene Schuppen. Da gibt es größere und kleinere, bei trockener Kopfhaut. Wer zu Neurodermitis neigt, da gibt es kleieartige Schuppen, im Rahmen eines Pilzbefalls."

Für jedes Schuppen-Problem das richtige Shampoo

Für jede Schuppenart gibt es spezielle Shampoos.

  • Die meisten Männer neigen zu trockenen Schuppen, Ergebnis einer zu trockenen Haut im Allgemeinen. 
  • Pflegende Produkte, etwa mit Harnstoff (Urea) oder Clycerol binden die Feuchtigkeit und bekämpfen so auch trockene Kopfhaut.
  • Wer zu fettigen Schuppen neigt, greift zu einem schuppenlösenden Shampoo, das auch in Kombination für fettiges Haar angeboten wird.
  • Bleibt noch ein möglicher Pilz auf dem Kopf. Meist sind das harmlose Hefepilze.

Wer Bart trägt, darf nicht faul sein

Barthaar ist dicker und meist gewellt. Und muss, wie Kopfhaar, regelmäßig gewaschen und gepflegt werden. Wer Bart tragen will, darf nicht faul sein.

  • Barthaare wachsen doppelt so schnell wie das Kopfhaar und unregelmäßig.
  • Ein Bart, der nicht sorgsam gestutzt und gepflegt wird, wirkt daher schnell ungepflegt.
  • Nach dem Waschen mit einem Bartshampoo empfiehlt sich Bartöl. Ein solches Öl wird nach dem Waschen angewendet, zieht schnell ein und macht das Barthaar geschmeidig.
  • Für das Styling eignet sich ein sogenanntes Balm (oder auch Balsam). Das Produkt mit wachsartiger Konsistenz bringt den Bart in Form.

Auch Männerhaut hat spezifische Pflegebedürfnisse

Männerhaut ist gut 20 Prozent dicker als die von Frauen, hat aber ähnliche Pflegebedürfnisse. So haben auch Männer fettige Haut, Mischhaut oder, vor allem im Alter, trockene Haut.

Gerade in für Männer ausgelegten Pflegeprodukten sind spezielle Zusätze enthalten, die die Haut reizen können, gibt Dermatologe Sven Quist zu bedenken. Zusätze, die "wach machen" beispielsweise.

In der Regel sind das Stoffe, die die Durchblutung fördern und so einen gewissen erfrischenden Effekt mit sich bringen. Meistens sind es ätherische Öle, wie Menthol oder Kampfer. Auch viele Zusatzstoffe und Parfüme sind beigemischt.

Die können Allergien auslösen. Parfümstoffe sind, was die verbreiteten Kontaktallergien angeht, laut Sven Quist, mittlerweile auf Platz zwei. Es lohnt sich also tatsächlich für alle Hauttypen, auf parfümfreie Produkte zu achten. Gerade in Sensitiv-Produkten sind wenig Zusatzstoffe enthalten.

Aktivere Talgdrüsen

Männerhaut hat gerade um Kinn, Nase und Stirn mehr und aktivere Talgdrüsen mit häufig vergrößerten Poren. Die typische T-Zone.

Der Dermatologe rät hier zu Gelen, die zusätzlich Feuchtigkeit bringen. Alkoholische Produkte trocknen die Haut aus, warnt der Mediziner. Wer empfindlich reagiert, sollte diese Produkte meiden.

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SWR Fernsehen