Lose oder im Beutel, das ist hier die Frage

Alles Wissenswerte über Schwarztee - Sorten, Geschmack, Zubereitung, Schadstoffe

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Schwarztees gehören zu den beliebtesten Sorten. Gut 27 Liter Tee trinkt jeder Deutsche pro Jahr im Schnitt – Ostfriesen sogar 300 Liter.

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Meist greifen wir dabei zu Beuteltees. Da stellt sich die Frage nach vermeintlich großen Qualitätsunterschieden zu den vermeintlich teureren losen Tees.

Sechs Teesorten im Vergleich

Eva Kutting und ihre jüngere Schwester Katja (Foto: SWR)
Eva Kutting und ihre jüngere Schwester Katja sind echte Tee-Fans. Eva greift eher zum losen Tee, Katja mag lieber Teebeutel.

In einem Blindtest haben Eva und Katja sechs Darjeeling-Tees miteinander verglichen. Je eine lose und eine Beuteltee-Variante von den Marktführern Meßmer und Teekanne sowie Bio-Darjeeling von Tee-Gschwendner.

Die Teebeutel scheinen auf den ersten Blick deutlich günstiger – rechnet man sie jedoch auf den Preis pro 100 Gramm um, zeigt sich: Sie sind teurer als die losen Produkte.

Teebeutel-Tee gegen lose Teeblätter

Beim Geschmackstest haben Eva und Katja mit dem losen Bio-Schwarztee einen klaren Favoriten. Eva findet ihn gar nicht bitter, sondern sehr leicht und fein und weich.

Tee-Sommelier Souhail Rai aus Kaiserslautern (Foto: SWR)
Tee-Sommelier Souhail Rai aus Kaiserslautern macht den Geschmackstest.

Tee-Somelier Souhai Rai beeindruckt vor allem der blumige Duft des Tees. Dass sich das Tee-Aroma so entfalten kann, liegt dem Experten zufolge auch an der Blattqualität:

„Man kann gute Qualität beim Tee zum Beispiel anhand des Blattes feststellen. Entweder es ist ein ganzes Blatt oder ein "broken" also praktisch ein "gebrochenes", wie der Name sagt."

Generell gilt: Je größer die Teeblätter, desto hochwertiger der Tee. In Standard-Teebeuteln ist vor allem Tee-Staub zu finden. Dagegen können sich in so genannten Pyramidenbeuteln gebrochene und ganze Teeblätter entfalten.

Pyramidenbeutel vs. Papier-Teebeutel

Während die Standard-Teebeutel aus pflanzlichen Fasern gefertigt und laut Experten völlig unbedenklich sind, bestehen Pyramidenbeutel aus Kunststoff. Das sehen einige Wissenschaftler kritisch. Einer viel beachteten kanadischen Studie zufolge können bei Nylon-Teebeuteln sogar große Mengen Mikroplastik in das Getränk übergehen.

Deutsche Tee-Produzenten setzen bei Pyramidenbeuteln nicht auf Nylon, sondern auf den Kunststoff Polylactid (PLA). PLA ist als sicheres Verpackungsmaterial zugelassen.

Aber sind die Teebeutel aus PLA wirklich unbedenklich?


Lebensmittelchemikerin Darena Schymanski von der CVUA Münsterland-Emscher-Lippe (Foto: SWR)
Lebensmittelchemikerin Darena Schymanski von der CVUA Münsterland-Emscher-Lippe, beschäftigt sich seit Jahren mit Mikroplastik in Lebensmitteln.

"PLA kann sich höchstwahrscheinlich genauso zerkleinern wie Nylon oder wie jeder andere Kunststoff auch, womöglich sogar noch stärker, da es sich um ein hitzeempfindliches Polymer handelt. Also es ist durchaus möglich, dass PLA sich ebenso zu Mikroplastik zersetzt wie ein anderer Kunststoff auch."

Und wie sieht es mit Schadstoffen in den Teeblättern aus? In der Vergangenheit haben Tests immer wieder gefährliche Schadstoffe in Tees festgestellt.

Auf der Suche nach Rückstände von Schadstoffen

Wir lassen die Tees von einem Labor untersuchen auf:

  • Pflanzenschutzmittel
  • krebserregende Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
  • und potenziell krebserregendes Anthrachinon

Die Analyse ist aufwändig. Die Ergebnisse sind eindeutig. Es wurden keine Pestizide und kein Anthrachinon in den Tees nachgewiesen, jedoch niedrige Gehalte an Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen gefunden. Das ist für den Verbraucher jedoch unbedenklich.

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SWR Fernsehen