Was früher SMS war, das ist für viele schon lange WhatsApp. Besonders in der Pandemie sind die Nutzer dankbar, wenn sie so einfach mit ihren Liebsten in Kontakt bleiben können. In den vergangenen Monaten ist jedoch das Interesse an alternativen Messenger-Diensten gestiegen.
Der Grund: WhatsApp hat angekündigt, die Datenschutzbestimmungen zu ändern. Das Unternehmen will künftig verstärkt Informationen über seine Nutzer mit dem Mutterkonzern Facebook teilen. Das ist wegen der Datenschutzgrundverordnung in der EU zwar nur eingeschränkt möglich. Doch es lohnt sich, auch über alternative Anbieter nachzudenken. Wir stellen sie vor und zeigen, was sie in puncto Datenschutz bieten.
Telegram | Threema | Signal | ||
Ende-zu-Ende Verschlüsselung* | - (nicht automatisch) | + | + | + |
Kostenlos | + | - (einmalig EUR 3,99) | + | + |
Datenschutz (Speicherung von Kontakt- und Meta-Daten)** | - | + | + | - |
Kommentar: SWR-Multimedia-Experte Andreas Reinhardt | "Die Hintergründe von Telegram sind dubios. Man weiß nicht so genau, wo der Firmensitz des Unternehmens ist. Von daher ist Telegram schwer zu greifen." | "Es kostet leider einmalig Geld. Aber wenn man sicher sein möchte, dass die Daten. die man dort verschickt, nicht verkauft werden, dann ist Threema sicherlich die beste Wahl." | "Signal ist bis jetzt ein System, dass auf Spenden aufbaut und kein richtiges Geschäftsmodell hat. Von daher kann man sagen, die werden unsere Daten erstmal nicht verkaufen. Man muss abwarten, wie sich das in der Zukunft weiter verhält." | "Die neuen Nutzungsbedingungen sind sehr schwammig gehalten. Da muss man einfach glauben, dass von Facebook die Daten nicht zu Werbezwecken verwendet werden. Wenn sie doch verwendet werden, können wir das nicht überprüfen. Wir müssen Facebook vertrauen. Und das fällt mir schwer." |
*Die sogenannte „Ende-zu-Ende-Verschlüsselung“ sorgt dafür, dass Nachrichten so lange verschlüsselt sind, bis sie beim Empfänger ankommen.
**Messenger speichern beispielsweise Informationen darüber, wer mit wem chattet, wer mit wem in welchen Gruppen verbunden ist oder wie häufig der Nutzer den Messenger nutzt.