Freiwilliges Soziales Jahr, Freiwilliges Ökologisches Jahr, Bundesfreiwilligendienst

Was unsere Freiwilligendienste auszeichnet

Stand

Jährlich leisten rund 52.000 meist junge Menschen einen Freiwilligendienst. Besonders nach der Schulausbildung bietet er eine gute Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren und gleichzeitig einen Dienst an der Gesellschaft zu leisten.

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Egal, wo oder wie man einen Freiwilligendienst leistet: Alle profitieren davon. Der Freiwillige kann erste Berufserfahrung sammeln und vielleicht schon Kontakt zu einem potentiellen Arbeitgeber knüpfen. Die Dienststellen können sich beim Freiwilligendienst als potentielle Arbeitgeber präsentieren und erhalten wertvolle Unterstützung.

Diese unterschiedlichen Freiwilligendienste gibt es

Freiwilliges soziales Jahr (FSJ)
Die Meisten - etwa 80 Prozent - gehen in ein Freiwilliges Soziales Jahr, kurz FSJ. Häufigste Einsatzgebiete sind:

  • Kranken- und Altenpflege,
  • Krankentransport und Rettungsdienst,
  • Kinderbetreuung in Ganztagseinrichtungen.

Daneben kann der Dienst unter anderem auch in kulturellen Einrichtungen, Behinderteneinrichtungen, der Sozial- oder Jugendarbeit geleistet werden.

Wichtig: Alle Einsatzstellen unterliegen der Arbeitsmarktneutralität. Das heißt, die Freiwilligen dürfen keine hauptamtlichen Jobs ersetzen. Sie sollen die Hauptamtlichen in ihrer Arbeit unterstützen.

Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)
Etwa 3.500 Menschen jährlich leisten ein Freiwilliges Ökologisches Jahr, kurz FÖJ. Die Einsatzstellen können

  • in der Biolandwirtschaft,
  • bei den Umweltverbänden
  • oder zum Beispiel in der Forstwirtschaft sein.

Neben der direkten Arbeit in und mit der Natur gibt es auch Dienste im Marketing oder in der Naturpädagogik.

Wichtiger Unterschied zum FSJ: im FÖJ müssen sich die Freiwilligen sehr stark selbst organisieren. Das heißt, viele der Projekte entwickeln sie in Absprache mit der Einsatzstelle selber, kümmern sich um die Finanzierung und die Abwicklung des Projektes.

Bundesfreiwilligendienst (BFD)
Der Bundesfreiwilligendienst, kurz BFD, bietet Menschen jeden Alters die Möglichkeit, sich außerhalb von Beruf und Schule für das Allgemeinwohl zu engagieren. Sei es

  • im sozialen oder ökologischen,
  • kulturellen oder sportlichen Bereich,
  • in der Integration
  • oder im Zivil- und Katastrophenschutz.

Der Unterschied zwischen den Freiwilligendiensten liegt in der Trägerschaft und einigen kleinen Unterschieden in der Dienstform. Die Einsatzgebiete sind grundsätzlich gleich.

Die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Überblick

FSJ/FÖJBFD
Alter16-26 Jahre16-99 Jahre
Dauer6-18 Monate6-18 Monate
Wiederholungnicht möglichalle 5 Jahre möglich
ArbeitszeitVollzeitVollzeit, Teilzeit für Freiwillige über 27 Jahre
Kindergeld/WaisenrenteAnspruch besteht weiterAnspruch besteht weiter
Dienst im Auslandjanein
TrägerschaftWohlfahrtsträgerBundesrepublik Deutschland
  • Bei allen Diensten erhalten die Freiwilligen seit 2021 ein Taschengeld von maximal 426 Euro pro Monat.
  • Hinzu können Geld für Arbeitskleidung und Zuschüsse zu Verpflegung und Unterkunft kommen, manchmal wird diese auch gestellt.
  • Auch die Soziaversicherungsabgaben für Kranken-, Pflege-, Renten-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung werden vom Träger bezahlt.

Das sollte man für eine Bewerbung wissen

Beim FSJ gibt es keine festen Bewerbungsfristen, da der Dienstbeginn mit dem jeweiligen Träger auch frei festgelegt werden kann. Trotzdem sollte man sich rechtzeitig vor dem gewünschten Diensttermin bewerben, denn die Stellen sind begehrt.

Beim Deutschen Roten Kreuz – mit rund 1.000 Freiwilligen im Dienst – kommen auf jede Stelle im Schnitt zwei Bewerber. In bestimmten Einsatzbereichen, wie zum Beispiel dem Rettungsdienst, muss man vor dem eigentlichen Dienst erst noch eine Ausbildung machen, zum Beispiel als Rettungssanitäter.

Auch für den BFD gibt es keine feste Frist, hier werden die Modalitäten mit der jeweiligen Einsatzstelle geklärt. Diese kann man über eine Postleitzahlensuche finden.

Für das FÖJ kann man sich zwischen Januar und Ostern bewerben. Dienstbeginn ist immer zum ersten August. In Rheinland-Pfalz gibt es rund 150 Stellen, auf die im Schnitt 900 Bewerber kommen. Alle Stellen von sechs Trägern im Land findet man auf einer zentralen Webseite, das erleichtert die Suche enorm.

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AUTOR/IN
SWR Fernsehen