Modellprojekt telemedizinische Assistenz

So sollen Landärzte von Hausbesuchen entlastet werden

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Auf dem Land gibt es immer weniger Ärzte. Große Entfernungen bis zur nächsten Praxis und oftmals schlechte Anbindungen an den Nahverkehr, machen es vor allem alten Patienten schwer, ihren Arzt zu erreichen.

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Dadurch werden zunehmend Hausbesuche nötig, die die Ärzte zeitlich aber nur schwer leisten können. Um Ärzte zu entlasten und trotzdem die medizinische Versorgung der Patienten flächendeckend sicherzustellen, wurde im September 2020 in Rheinland-Pfalz ein Modellprojekt gestartet – die Telemedizinische Assistenz (TMA).

Speziell geschultes Personal mit moderner telemedizinischer Ausrüstung übernimmt die Hausbesuche.  24 Praxen aus den vier Region im Land (Alzey, Bad Bergzabern/Dahn, Betzdorf/Kirchen und Daun) und 46 TMA´s nehmen derzeit an diesem Modellprojekt teil. 

Das übernimmt die TMA bei Hausbesuchen

Die TMA hat bei ihren Hausbesuchen eine telemedizinische Ausstattung dabei. Zum Basispaket gehören:

  • ein Blutdruckmessgerät
  • ein Blutzuckermessgerät
  • ein Pulsoxymeter
  • ein EKG
  • ein Fieberthermometer
  • eine Wunddokumentation
  • ein Notfallfragebogen
  • Verbrauchsmaterialien

Erweiterungspakete können von den Praxen ausgewählt werden. So ausgerüstet kann die TMA viele Messungen - wie etwa den Blutdruck, Blutzucker oder Sauerstoffgehalt im Blut - durchführen und digital über ein Tablet an die Praxis übermitteln.

Auch Fotos, etwa von Wunden, und Eindrücke des geistigen und körperlichen Zustands des Patienten kann sie weiterleiten. Die Hausärzte können die eingehenden Daten bewerten und bei Bedarf mit der TMA vor Ort in Kontakt treten, auch per Videochat.

Der Hausbesuch einer TMA kann aber den persönlichen Kontakt zwischen Patient und Arzt nicht komplett ersetzen, sondern soll die medizinische Betreuung zwischen einzelnen Arztbesuchen verbessern.

Fazit  

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AUTOR/IN
SWR Fernsehen