Der Nutri-Score kommt voraussichtlich im November 2020. Die fünffarbige Ernährungsampel soll im Supermarkt Licht ins Dunkle der Lebensmittel-Qualität bringen und zwar schnell und auf einen Blick.
Ist dieses Lebensmittel gesund oder eher ungesund? Die Antwort auf diese Frage kann uns ab November 2020 der Nutri-Score geben und damit eine Kaufentscheidung erleichtern. Die geplante Ernährungsampel auf der Verpackung ist für Verbraucher leicht zu verstehen.
Grün und der Buchstabe "A" bedeuten, dass dieses Lebensmittel gesund ist, rot und "E" stufen es als ungesund ein. Die Abstufungen von gelb über orange liegen dazwischen.
Das sagt der Nutri-Score über ein Lebensmittel aus
Der Nutri-Score stuft die Lebensmittel in Kategorien ein: gesund oder ungesund mit Abstufungen dazwischen. Das klingt sehr vereinfacht. Doch dem Nutri-Score liegt eine wissenschaftlich fundierte Berechnung zugrunde, nach der ein Produkt entsprechend gekennzeichnet wird.
Die ausführliche Ernährungstabelle in allerdings oft mikroskopisch kleiner Schrift bleibt weiterhin auf den Lebensmittelverpackungen erhalten.
So kann der Nutri-Score beim Einkaufen helfen
Der Nutri-Score soll vor allem versteckte Zuckerbomben und Fettfallen in komplexen Nahrungsmitteln erkennbar machen. Dadurch kann man ähnliche Produkte verschiedener Anbieter besser vergleichen und eine gezieltere Kaufentscheidung treffen.
Was der Nutri-Score nicht leistet: Inhaltsstoffe, Zusatzstoffe und Allergene benennen. Dazu muss man weiterhin das Kleingedruckte lesen. Die ausführliche Ernährungstabelle bleibt deshalb auf den Lebensmittelverpackungen erhalten. Zudem sagt der Nutri-Score nichts über die Nachhaltigkeit eines Produktes aus. Die Mehrheit der Verbraucher befürwortet den Nutri -Score. So das Ergebnis einer Studie, die das Bundesernährungsministerium 2019 in Auftrag gegeben hatte.
Deshalb ist Nutri-Score nur eine freiwillige Kennzeichnung
Die Lebensmittelhersteller können ihn aufdrucken, sie müssen es aber nicht. Eine Pflicht zur Abbildung der Ernährungsampel kann nur die EU verordnen. Die fehlende Verpflichtung hat zur Folge, dass zum Beispiel Limonadenhersteller den Nutri-Score ablehnen. Das gleiche gilt für viele Süßwarenproduzenten. Trotzdem hoffen Verbraucherschützer wie Susanne Umbach darauf, dass sich viele Hersteller beteiligen:
Zwei der großen Discounter haben bereits angekündigt, ihn bei ihren hauseigenen Produkte zu verwenden. Auch das könnte andere Lebensmittelhersteller in Zugzwang bringen.
Wenn ein Hersteller den Nutri-Score abbilden will, so muss er das auf seiner ganzen Produktpalette tun. Zwei Jahre Zeit werden ihm vom Gesetzgeber für die Kennzeichnung aller Produkte eingeräumt.