Digitales Lernen

So läuft das Homeschooling in Rheinland-Pfalz

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Auch wenn die mehr als 1.200 Schulen in Rheinland-Pfalz geschlossen sind, soll die Schulbildung gesichert werden. Daher bekommen Schülerinnen und Schüler auf den unterschiedlichsten Wegen Aufgaben für Zuhause, teils über schuleigene Portale, über Bildungsplattformen im Internet, über Mails oder Messenger-Dienst. Durch die hohe Zahl an Zugriffen kam und kommt es dabei aber immer wieder zu technischen Problemen.

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Diese Probleme verursacht das Homeschooling bei den Familien

Das Homeschooling stellt nicht nur Schulen und Lehrer vor neue digitale Herausforderungen, sondern bringt auch viele Familien an den Rand ihrer Belastungsgrenzen. Denn viele der Kinder sind ohne die Hilfe der Eltern überfordert.

Die Eltern müssen nun Zuhause die Beschulung ihrer Kinder sicherstellen und begleiten. Neben dieser neuen Aufgabe müssen sie mit weiteren Herausforderungen wie Homeoffice, technischer Ausstattung, Sorge um den Arbeitsplatz oder das Unternehmen, fehlende Kinderbetreuung und dem grundsätzlich veränderten Alltag gerecht werden. Hinzu kommt, dass viele Eltern sprachlich oder intellektuell nicht in der Lage sind, ihre Kinder zu unterstützen. Die Befürchtungen mehren sich, dass diese Kinder beim Homeschooling auf der Strecke bleiben und immer mehr Schwierigkeiten haben werden, den Anschluss wieder zu bekommen, je länger die Schulauszeit andauernd wird.

Kind vor einem Laptop (Foto: SWR)
Homeschooling bedeutet für Schulkinder mit Laptop und digitalen Medien zu lernen, was für viele eine ganz neue Erfahrung ist.

Beim Landeselternbeirat Rheinland-Pfalz laufen zur Zeit die Telefone heiß, denn es kommen ständig Anfragen von verärgerten bis hin zu überforderten Eltern. Das alles beherrschende Thema: Schwierigkeiten beim Homeschooling.

Einen Überblick hat Landeselternsprecher Reiner Schladweiler. Bei ihm laufen die Beschwerden der Eltern zusammen. Sein Hauptkrikpunkt ist die Menge an Aufgaben, die in der Regel übertrieben viel waren.

So sollen die Familien entlastet werden

Mittlerweile hat das zuständige Ministerium auf die Kritik reagiert und am 27. März 2020 einen Brief an alle Schulen und die Eltern geschrieben. Bildungsministerin Stefanie Hubig möchte die Familien von dem Druck durch das Homeschooling entlasten. Die Lehrer sollen bei der Menge der Aufgaben Augenmaß walten lassen, zudem sollen Sanktionierungen und Benotungen ausgesetzt werden. Diese neuen Regeln gelten zunächst bis zum 19. April 2020.

Leerer Klassenraum (Foto: SWR)
Wann in den Schulen wieder der Unterricht stattfindet, ist aktuell noch unklar.

So könnte es nach den Osterferien weitergehen

Ob nach den Osterferien tatsächlich wieder Leben einkehrt in den Schulen, dazu kann die Ministerin noch keine konkreten Aussagen machen. In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie wird die Entscheidung wahrscheinlich erst nach Ostern getroffen. Möglich wäre auch, dass die Schulen im Land erst nach den Sommerferien wieder geöffnet werden.

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SWR Fernsehen