80 Prozent der Internetnutzer haben, laut Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, nicht die Internetleistung zur Verfügung, die ihnen zugesichert wurde.
Klaus und Tanja Schröder aus Ralingen in der Eifel müssen in der Corona-Zeit häufig im Homeoffice arbeiten. Das bedeutet für ihre Söhne Benjamin und Niclas Einschränkungen in ihren Online-Aktivitäten. Sie müssen das Internet verlassen, sobald ihr Vater an einer Videokonferenz teilnimmt.
Wenn der Anbieter die vertraglich zugesicherte Datenübertragungsgeschwindigkeit von 30 Mbit (Megabit pro Sekunde) liefern würde, könnten alle gleichzeitig surfen und arbeiten. Doch meistens ist das Internet in der Region viel langsamer.
So schnell ist das Internet in Rheinland-Pfalz wirklich
Bei einem Marktcheck der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz kam heraus, dass die Familie Schröder kein Einzelfall ist, wie uns Experte Maximilian Heitkämper aus dem Homeoffice berichtet:
So war es auch bei den Schröders, die bei der Erhebung der Verbraucherzentrale mitgemacht haben.
Damit kann der Endnutzer seine Internetgeschwindigkeit messen
Unter der Internet-Adresse breitbandmessung.de kommt man zu einer Webseite der Bundesnetzagentur. Dort wird ein Service zur Ermittlung der verfügbaren Datenübertragungsgeschwindigkeit angeboten. Am schnellsten geht das Messen im Browser direkt. Verbraucherschützer Maximilian Heitkämper empfiehlt den Download der Desktop-App.
Damit lässt sich eine wirklich sichere Messung erreichen, die später rechtssicher verwendet werden kann. Dazu sollte man darauf achten, dass man das W-Lan am eigenen Router deaktiviert und zu mehreren, unterschiedlichen Zeitpunkten Messungen durchführen.
Diese Nachteile hat langsames Internet
In Zeiten von Homeoffice und Homeschooling werden die Nachteile besonders deutlich. Man ist auf eine unterbrechungsfreie Internetleitung angewiesen:
- damit Nachrichten eingehen und
- Daten übertragen werden können,
- sowie für die Datenübertragung ausreichend Internetgeschwindigkeit zur Verfügung steht.
Es gibt in Rheinland-Pfalz immer noch Orte wie Hundsbach im Landkreis Bad-Kreuznach, die nur per Funk an das Internet angeschlossen sind. Doch diese unterversorgten Gebiete werden immer weniger. Aber wenn schon eine Breitbandleitung im Ort verlegt wurde, ist eine zu langsame Verbindung besonders ärgerlich.
So können sich Betroffene wehren
Wenn wie bei den Schröders bei der Messung eine niedrigere Geschwindigkeit als die vertraglich vereinbarte herauskommt, sollte der Provider kontaktiert werden. Wie man das am besten angeht, erklärt Maximilian Heitkämper:
Oder man kann wie die Schröders beim Provider bleiben und die Gebühr in einem neuen Vertrag der tatsächlichen Internetgeschwindigkeit anpassen.