Fünf Monate läuft sie schon auf deutschen Smartphones, und nach anfänglichen Diskussionen, vor allem um den Datenschutz, haben sie nun 21 Millionen Nutzer heruntergeladen: Die Corona-Warn-App.
Wie die Corona-Warn-App helfen soll
Die App wurde entwickelt, um Kontakte von Covid-19-Erkrankten weiterzuverfolgen und so die Ausbreitung der Pandemie zu bekämpfen. Sie soll vor allem dort helfen, wo die Kontaktverfolgung durch das Gesundheitsamt nicht mehr möglich ist. Zum Beispiel bei Zufallsbegegnungen, deren Namen der Betroffene vielleicht gar nicht kennt, oder bei Aufenthalten im öffentlichen Raum.
Auf was ich bei meinem Handy achten muss
Die Corona-Warn-App funktioniert nicht auf jedem Handy. Auf Android-Smartphones sollte das Betriebssystem Android 6 oder eine aktuellere Version installiert sein. Beim iPhone muss es mindestens das iPhone 6s sein, zudem sollte die neueste Version des Betriebssystems installiert sein.
Für Android-Betriebssysteme kann die App über den AppStore von Google bezogen werden, für das iPhone im entsprechenden Store von Apple. Der Download, das Herunterladen, ist kostenlos.
Für die Android-Version müssen außerdem die Standort-Daten auf dem Smartphone aktiviert sein, dann läuft sie im Hintergrund. Die App selbst greift aber nicht auf die Standort-Daten zu.
Wer diesen Funktionen gegenüber kritisch eingestellt ist, sollte aber den Zugriff für andere Apps, zum Beispiel Facebook oder Google Maps, in den Einstellungen des Smartphones einschränken.
Wie die Corona-Warn-App funktioniert
Sobald die App registriert, dass andere Nutzer in der Nähe sind, beginnt sie, verschlüsselte Daten mit deren Handys auszutauschen. Darin wird aufgezeichnet, wie lange ein Kontakt war und wie weit die Handys im Schnitt voneinander entfernt waren. Namen oder Standorte werden nicht erfasst, vielmehr legt die App eine Liste an mit anderen Handys, die es in seinem Umfeld registriert hat. Zwei Wochen nach dem Kontakt werden diese verschlüsselten Datenpakete gelöscht.
Die Meldung eines positiven Coronatests in der Warn-App ist freiwillig und anonym.
Was die App sonst noch kann
Mittlerweile sind die meisten Test-Labore in Deutschland mit der App vernetzt. Wer sich testen lassen muss, bekommt im Labor einen QR-Code, einen zweidimensionalen Code in Form eines Vierecks, den man mit der App scannen kann. Dafür aktiviert man in der App die Scan-Funktion "Dokument mit QR-Code" und hält das Smartphone so über den Code auf dem Dokument, dass das Handy den Code erfassen kann. Eine Software entschlüsselt dann die in diesem Code hinterlegten Daten. Sobald ein Testergebnis im Labor vorliegt, erhält man eine Mitteilung. Das Teilen des Ergebnisses bleibt aber freiwillig.
Nicht immer klappt die Übermittlung reibungslos. Falls nach längerer Wartezeit noch immer kein Ergebnis vorliegt, können Betroffene ihr Ergebnis auch telefonisch erfragen.
Sollte der Covid-19-Test positiv ausfallen, kann in der App ein individuelles Symptom-Tagebuch angelegt werden. Dort kann man hinterlegen, wann welche Symptome eingesetzt haben. Die App kann so besser abschätzen, wie ansteckend die jeweilige Person zu einem bestimmten Zeitpunkt war und kann so noch genauer mögliche Kontakte dieses Nutzers anonym warnen.
Außerdem funktioniert die App mittlerweile auch mit denen in Italien und Irland. Noch vor Jahresende soll die Liste der Länder deutlich erweitert werden. Schlechte Nachrichten allerdings für Rheinland-Pfälzer: Eine Kooperation mit der französischen App ist aus technischen Gründen nicht möglich.