Was ist Hypnose?
Der durch eine Hypnose hervorgerufene Zustand, die sogenannte Trance, kann weder mit einem Schlafzustand noch mit einer Narkose verglichen werden. Vielmehr entspricht Hypnose dem Zustand, in dem sich jeder Mensch abends beim Einschlafen oder morgens beim Aufwachen befindet, also dem entspannten Zustand zwischen Wachen und Schlafen.
Allerdings kann dieser Zustand vom Hypnotiseur vertieft und stabil gehalten werden. Da unser Unterbewusstsein circa 90 bis 95 Prozent unseres Verhaltens steuert, können in Hypnose auch grundsätzliche Verhaltensmuster geändert werden.
Wie wirkt Hypnose ?
Wissenschaftlich betrachtet, greift Hypnose auf das limbische System im Gehirn zu. Dieses regelt über das vegetative Nervensystem sehr viele Körperfunktionen wie zum Beispiel die Speichelbildung, die Verdauung, Stoffwechsel, die Zellneubildung, die Regelung der Körpertemperatur, den Blutdruck, die Herzfrequenz, den Blutzuckerspiegel, die Hormonausschüttung und viele Dinge mehr.

Darüber hinaus ist das Unterbewusstsein auch für unsere Emotionen und somit für unser seelisches Gleichgewicht verantwortlich. Es speichert sämtliche Erfahrungen und die damit verbundenen Empfindungen wie Ängste, Traumata oder in der Kindheit erlernte Glaubenssätze. Das Unterbewusstsein ist damit die zentrale Instanz, die praktisch unser gesamtes Leben bestimmt.
In einem tiefen, hypnotischen Zustand ist es möglich, das Unterbewusstsein direkt anzusprechen. Mittels Hypnose können alle körpereigenen Selbstheilungsmechanismen aktiviert werden, die mental-psychischen Kräfte verbessert und somit tief greifende Veränderungen im Organismus hervorgerufen werden.
Wann kann man Hypnose einsetzen?
Mit Hilfe von Hypnose lassen sich nahezu alle autonom ablaufenden Prozesse des menschlichen Körpers beeinflussen:
- Etwa die Verdauung, die Tätigkeit von Hormondrüsen oder die Funktion des Immunsystems.
- Weitere Anwendungsgebiete der Hypnose sind die Schmerzbehandlung, beispielsweise bei Krebs, oder die Suchttherapie.
- Bei bestimmten leichteren Operationen kann, unter Aufsicht des Hypnotherapeuten, Hypnose anstelle der üblichen Narkose eingesetzt werden.
- Die Selbsthypnose ist eine Selbsthilfemöglichkeit. Autogenes Training oder außer-körperliche Erfahrungen sind beispielsweise Methoden der Selbsthypnose.

Kann jeder Mensch hypnotisiert werden?
Grundsätzlich ist jeder Mensch hypnotisierbar, so lange die Person sich auf die Hypnose einlässt. Das Prinzip der Freiwilligkeit ist sehr wichtig. Es gibt Kontraindikationen, etwa bei Menschen, die unter psychotischen Symptomen wie Wahnvorstellungen oder Halluzinationen leiden. Zudem können Menschen, die unter Drogen stehen, nicht hypnotisiert werden. Auch bei schwer traumatisierten Menschen sollte ein Psychiater überprüfen, ob eine Hypnotherapie angewendet werden kann.
Wird Hypnosetherapie von den Krankenkassen bezahlt?
Eine psychotherapeutische Hypnosebehandlung kostet etwa 80 bis 120 Euro pro 50 Minuten - auch die zahnärztliche Hypnose. Hypnosetherapie wird von den gesetzlichen Krankenkassen nur in Ausnahmefällen auf Antrag übernommen. Bei Privatkassen sind die Kostenübernahmeregelungen sehr unterschiedlich. Der Patient sollte sich vor Therapiebeginn unbedingt bei seiner Krankenkasse über die Möglichkeiten einer Kostenübernahme informieren.