Eine Krankenschwester hält die Hand einer älteren Frau (Foto: Getty Images, Thinkstock -)

Palliativmedizin in Rheinland-Pfalz

Zugewandte Begleitung am Ende des Lebens

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Vor 25 Jahren wurde die erste Palliativstation in Rheinland-Pfalz im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth in Neuwied eingeweiht. Damals war es ein Pilotprojekt des Landes. Auf der Palliativstation des St. Elisabeth Klinikums arbeitet ein Team von Medizinern, Pflegekräften, Psychologen, Seelsorgern bis hin zu Kunsttherapeuten eng zusammen. Sie wollen ihren Patienten am Ende des Lebens so gut wie möglich helfen.

Was ist Palliativmedizin?

Der Begriff "Palliativ" leitet sich aus dem lateinischen Wort "pallium" ab, das so viel bedeutet wie mit "einem Mantel umhüllen" im Sinne von "Geborgenheit geben". Im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth wird das sehr ernst genommen. Man möchte die Patienten zu allererst ganzheitlich betrachten und nicht gleich als Sterbende. Es ist wichtig, den ganzen Menschen zu sehen, mit seiner Biographie, seinen guten und schlechten Erfahrungen, wo immer er sie gemacht hat.

Wie hat sich die Palliativmedizin in den vergangenen 25 Jahren entwickelt?

Heute kann Palliativ-Medizin für ihre Patienten sehr viel mehr tun als früher. Ziel der Behandlung ist es, die Menschen auf der Station - soweit möglich - so wiederherzustellen oder mit Medikamenten so einzustellen, dass sie Zuhause in ihrer gewohnten Umgebung leben können.

Ein Gewinn an Lebensqualität: Auf der Station möchte man die Patienten also nicht nur medizinisch bestmöglich behandeln, sondern ihnen ein schmerzfreies Leben und ein Stück Lebensqualität ermöglichen. Um das leisten zu können, gibt es auf der Station mehr Pflegepersonal als auf anderen Stationen.

Christian-René de Mas, Chefarzt und Team, Marienhaus Klinikum St. Elisabeth, Neuwied (Foto: SWR, SWR -)
Christian-René de Mas, Chefarzt und Team, Marienhaus Klinikum St. Elisabeth, Neuwied SWR -

Auch die Ärzte können sich hier mehr Zeit nehmen. Sie gehen nicht nur auf medizinische Fragen ein, sondern auch auf soziale Fragen, auf Familien und Nahestehende und selbstverständlich gehen sie auch den Weg der Krankheitsverarbeitung mit. Es gibt Psychologen, Sozialarbeiter, Musikpädagogen oder Kunst-Therapeutinnen. Mit ihnen können die Patienten künstlerisch arbeiten oder einfach nur meditieren.

Welche palliativmedizinische Einrichtungen gibt es noch?

Das Klinikum St. Elisabeth arbeitet eng mit dem "Palliativnetzwerk im Landkreis Neuwied" zusammen. Es stellt die ambulante Versorgung sicher.

Außer dem ambulanten Hospiz nehmen am Palliativnetzwerk 50 verschiedene Einrichtungen teil: Von der niedergelassenen Arztpraxis bis hin zu Pflegeheimen. Zudem kann man sich beim Hospiz- und Palliativ-Verband oder bei der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin erkundigen. Pflegerische Hilfe leistet SAPV – die spezialisierte ambulante Palliativversorgung.

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SWR Fernsehen