Zwei Männer in einem DLRG-Rettungsboot auf der Mosel (Foto: SWR, SWR -)

Die Gesellschaft der Lebensretter

DLRG - Schnelle Hilfe bei Badeunfällen

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"Jeder Nichtschwimmer ist ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Rettungsschwimmer". So lautet das Motto der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, kurz: DLRG. Mehr als 500.000 Mitglieder hat der Verein in ganz Deutschland.

Warum kümmert sich die DLRG um das Schwimmen?

Sich und andere retten, darum dreht sich alles bei der DLRG. Die Schwimmausbildung ist eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Es kommt besonders darauf an, die Schwimmtechnik von Anfang an richtig zu lernen. Die Kinder können Schwimmabzeichen ablegen, von Seepferdchen bis Gold – je nachdem, wie ausdauernd und wie schnell sie schwimmen können. Aber viele Kinder lernen überhaupt nicht schwimmen.

Andreas Back - Vizepräsident  DLRG Rheinland-Pfalz (Foto: SWR, SWR -)
Andreas Back - DLRG Rheinland-Pfalz

Die Ursache für dieses Problem sei vielschichtig, sagt Andreas Back, Vizepräsident der DLRG Rheinland-Pfalz: "Zum einen fehlen die Trainingskapazitäten, weil Schwimmbäder und Hallenbäder geschlossen werden. Zum anderen ist es so, dass im Schulsportunterricht das Schwimmen größtenteils ausfällt und somit immer weniger Jugendliche oder Kinder im Alter von zehn Jahren schwimmen können."

Wann ist die DLRG entstanden?

Ein Unfall an der Ostsee, in Binz auf Rügen, gab den Anstoß für die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft: im Juli 1912 stürzte die völlig überlastete Landungsbrücke ein. 16 Menschen starben, weil sie nicht schwimmen konnten. Das beherrschten damals vielleicht drei Prozent der Bevölkerung, und kaum jemand war in der Lage, Ertrinkende zu retten. Im Oktober 1913 wurde die DLRG in Leipzig gegründet, mit dem Ziel: Nichtschwimmer zu Schwimmern auszubilden und Schwimmer zu Rettern. 

Wieso ist das Baden in Gewässern gefährlich?

Badeweiher sind eine beliebte Alternative zu Schwimmbädern. Doch an den Weihern gibt keine Bademeister: sie sind oft unbewacht. Wer badet, handelt dort auf eigene Gefahr.

Die DLRG mit ihren meist ehrenamtlichen Mitgliedern, kann oft nur während der Sommerferien - und auch dann nur an Wochenenden - die betreffenden Badeplätze überwachen. 
Gefahren können durch Hindernisse im Wasser, wie zum Beispiel Bagger, entstehen. Oder durch Pflanzen, welche Schwimmer erschrecken und in Panik versetzen. Starke Schwankungen der Wassertemperaturen können zu Herz-Kreislauf-Problemen führen. Auch wenn ein Boot kentert und jemand zu ertrinken droht, ist schnelle Hilfe gefragt.

Die DLRG-Ortsgruppen üben für solche Situationen regelmäßig für den Ernstfall. Denn dann muss jeder Handgriff sitzen.

Sobald es warm genug ist, suchen viele auch im Rhein Abkühlung. Doch der Fluss ist wegen seiner starken Strömung und wegen des Schiffsverkehrs sehr gefährlich, selbst für die Retter. Deswegen trainiert die DLRG auch hier immer wieder. 
Neben der Bekämpfung des Ertrinkungstodes hat die DLRG weitere Aufgaben: beim Katastrophenschutz, im Rettungsdienst und auch bei der Ausbildung in Erster Hilfe. Wer ehrenamtlich mitmachen will, ist immer willkommen, das Team der Lebensretter zu verstärken.

Wie wird man DLRG-Rettungsschwimmer?

Auch Kinder können DLRG-Retter werden (Foto: SWR, SWR -)
DLRG-Rettungsschwimmertraining für Kinder

Wer neun Jahre alt ist und alle Jugend-Schwimmabzeichen hat, kann Rettungsschwimmer werden. Er muss alle Schwimmarten sicher beherrschen und, ab 13 Jahren, Lasten schleppen können. Trainiert wird mit einer 70 Kilo schweren Puppe.

Auch für Rettungsschwimmer gibt es Abzeichen, von Junior bis Gold, und die Anforderungen werden immer anspruchsvoller.

Bei Wettbewerben wie den Landesmeisterschaften geht es darum, die Rettungsfähigkeit spielerisch zu üben. Um Rettungsschwimmer zu werden, muss man einige Voraussetzungen erfüllen. Dazu Andreas Back, Vizepräsident DLRG Rheinland-Pfalz:

"Zum einen das Sportlich-Athletische, um die Schwimmdisziplin oder die Strecke entsprechend absolvieren zu können. Zum anderen auch die psychische Fähigkeit, mit der Situation umzugehen. Das Opfer ist in Panik, schlägt im schlimmsten Fall um sich, da gibt es entsprechende Rettungstechniken, die ich anwenden kann, um das Opfer dann auch retten zu können."

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SWR Fernsehen