Jüdisches Weltkulturerbe in Rheinland-Pfalz

So bedeutend sind die SchUM-Stätten bis heute

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Sie heißen kurz "SchUM"-Städte: Speyer, Worms und Mainz. Hier entstanden im Mittelalter die wichtigsten jüdischen Gemeinden weltweit. Dass dieses Erbe auch heute noch große historische Bedeutung hat, zeigt seine Aufnahme 2021 ins UNESCO-Welterbe. Nun wurden die SchUM-Städte auch offiziell gewürdigt, mit einer Ernennungsurkunde.

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Tausend Jahre jüdische Kultur ist Unesco-Welterbe

Ein ganz besonderer jüdischer Schatz liegt in Rheinland-Pfalz, fast tausend Jahre ist er alt. Sein Name: SchUM. Eine Abkürzung, zusammengesetzt aus den hebräischen Wörtern für Speyer, Worms und Mainz. Jahrhundertelang war der Gemeindebund SchUM das Zentrum des mittel- und westeuropäischen Judentums. So bedeutend, dass er "Jerusalem des Westens" genannt wurde.
Im Mittelalter war SchUM eine Art Exzellenzcluster. Was hier entstand, fand über viele Grenzen hinweg Beachtung und prägte die jüdische Architektur, Religion und das jüdische Leben.

Einzigartige Monumente erzählen noch heute von der Bedeutung dieser Stätten. Der jüdische Friedhof in Mainz ist der älteste erhaltene seiner Art in Europa.

Jüdischer Friedhof  (Foto: SWR)
Einige Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof in Mainz sind schon rund 1.000 Jahre alt.

Auch die jüdischen Ritualbäder in Speyer und Worms stammen aus einer ähnlichen Zeit und sind in außergewöhnlich gutem Zustand.
Viermal wurde die Wormser Synagoge in ihrer rund tausendjährigen Geschichte zerstört und wiederaufgebaut. Sie ist ein Zeugnis all dessen, was Juden im Laufe der Geschichte ertragen mussten.

SchUM-Stätten dank UNESCO-Auszeichung besonders unterstützt

Am 27. Juli 2021 sind die SchUm-Stätten als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet worden und werden dank einer solchen Auszeichnung nun auch besonders geschützt. Die offizielle Ernennungsurkunde nahm Malu Dreyer am ersten Februar 2023 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier entgegen.

Drei deutsche Kurorte jetzt Welterbe

Auf seiner 44. Sitzung entschied das Komitee der Unesco bereits über einen Antrag aus Deutschland: So werden die Kurorte Baden-Baden im Schwarzwald, Bad Ems im rheinland-pfälzischen Rhein-Lahn-Kreis sowie das bayerische Bad Kissingen UNESCO-Welterbe und gehören nun einem schützenswerten Verbund der "Great Spas auf Europe" an, den erhaltenswerten europäischen Kurstädten. Mit ausgezeichnet wurden neben anderen auch das tschechische Karlsbad, Vichy in Frankreich und Bath in Großbritannien.

Welterbe UNESCO Weltkulturerbe: Baden-Baden und Bad Ems gehören dazu!

Der Zusammenschluss von elf europäischen Bäderstädten — unter ihnen die Kurstädte Baden-Baden und Bad Ems im Südwesten — wird von der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen. Unter dem Motto „Great Spas of Europe – bedeutende Bäderstädte Europas“ hatten sich die Städte gemeinsam beworben mit Verweis auf die im 18. Jahrhundert begründete europäische Badekultur, die sie bis heute prägen.

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SWR Fernsehen