Spurlos verschwunden

Über 11.000 Menschen werden deutschlandweit vermisst

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Es ist ein Albtraum für Familie und Freunde: Eine geliebte Person verschwindet spurlos und kehrt in manchen Fällen erst Jahre später, manchmal nie wieder zurück. Bis zu 300 Vermisstenanzeigen gehen jeden Tag deutschlandweit bei der Polizei ein. Genauso viele werden aber auch wieder gelöscht.

Wann ein Mensch offiziell als vermisst gilt

Eine Gefahr für Leib oder Leben kann beispielsweise dann bestehen, wenn der Betroffene Opfer einer Straftat sein könnte oder eine Selbsttötungsabsicht besteht. Aber auch bei hilflosen Personen, wie zum Beispiel bei älteren oder demenzkranken Menschen oder Personen, die auf lebensnotwendige Medikamente angewiesen sind, muss von einer Gefahr ausgegangen werden.

So meldet man eine Person als vermisst

Erste Anlaufstelle für eine Vermisstenanzeige ist die örtliche Polizei. Die Beamten vor Ort nehmen die Meldung auf und stellen Fragen zur verschwundenen Person. Sie informieren sich unter anderem über den letzten Aufenthaltsort, die letzte Tätigkeit des Betroffenen, seinen Gesundheitszustand, die soziale und familiäre Situation und mögliche Anlaufadressen. All diese Schilderungen dienen der Polizei als Grundlage für die Einschätzung der Gesamtsituation.

Veremisstenanzeige (Foto: SWR, SWR -)
Manche Vermisstenfälle bleiben ein Rätsel, so wie auch der Fall von Birgit Ameis.

Wird der Verschwundene von der Polizei offiziell als vermisst eingestuft, wird er in das Informationssystem der Polizei (INPOL) aufgenommen und zur Fahndung ausgeschrieben. Auf dieses System haben alle deutschen Polizeidienststellen Zugriff. Ist ein Vermisster im Informationssystem der Polizei gelistet, erfolgt außerdem automatisch die Aufnahme in die Datei "Vermi/Utot", eine Datei, in der Vermisste, unbekannte Tote und unbekannte hilflose Personen recherchierbar abgebildet werden.

Diese Suchmaßnahmen gibt es

Wird eine Person vermisst, werden großangelegte Suchmaßnahmen gestartet. Hundertschaften der Bereitschaftspolizei und der Bundespolizei können zum Einsatz kommen. Unterstützung gibt es von der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk und dem Roten Kreuz. Auch Suchhunde, Hubschrauber mit Wärmebildkamera oder Taucher werden eingesetzt.

Gesucht wird auch im direkten Umfeld der vermissten Person. So gehören Wohnungs-, Haus- und Grundstücksdurchsuchungen zu den polizeilichen Suchmaßnahmen. Vor allem bei verschwundenen Kindern kann sich der Vermisstenfall mit einer Hausdurchsuchung schnell aufklären. Bei möglichen Straftaten ist diese Art der Suche zwingend erforderlich. So wird in manchen Fällen der Betroffene von der Person als vermisst gemeldet, der für sein Verschwinden verantwortlich ist.

Männer werden am häufigsten als vermisst gemeldet

Mehr als zwei Drittel aller Vermissten sind männlich. Etwa die Hälfte sind Kinder und Jugendliche. Circa 50 Prozent aller Vermisstenfälle klärt sich innerhalb der ersten Wochen auf. Der Anteil der Personen, die länger als ein Jahr vermisst werden, liegt bei nur etwa drei Prozent.

Falls eine Vermisstensache nicht aufgeklärt wird, bleibt die Personenfahndung bis zu 30 Jahren bestehen.

Fazit

Serviceangebot für kleinere Delikte Strafanzeige im Internet erstatten

Über das Internet Anzeige bei der Polizei erstatten? Das geht seit einem Jahr in Rheinland-Pfalz. So spart man Zeit und oftmals längere Wege bis zur nächsten Polizeidienststelle.

Landesschau Rheinland-Pfalz SWR Fernsehen RP

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