Schwimmen in Naturgewässern

So bleiben Sie in Flüssen und Badeseen sicher

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Jedes Jahr sterben in Deutschland mehrere hundert Menschen bei Badeunfällen, in Rheinland-Pfalz waren es allein im vergangenen Jahr 22. Nach Angaben der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) können immer weniger Menschen schwimmen - laut DLRG mehr als die Hälfte der Grundschüler in Deutschland. Viele lernen es auch gar nicht mehr in der Schule.

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Wer sich am oder im Wasser erholen möchte, denkt vielleicht erst mal nicht an mögliche Gefahren. Aber die Rettungsschwimmer der DLRG müssen immer wieder Menschen das Leben retten, manchmal sogar unter der Gefahr für das eigene Leben. Nach eigenen Angaben waren es 974 Personen allein im Jahr 2018, 218 mehr als im Vorjahr. Das ist ein Zuwachs von fast 30 Prozent.

Warum sind Naturgewässer für Schwimmer besonders gefährlich?

In Flüssen wie beispielsweise Rhein, Mosel oder Nahe ist das Baden und Schwimmen zwar generell erlaubt, aber nur am Ufer und nicht in der Fahrrinne der Schiffe.

Rettungskräfte in Booten der DLRG suchen nach Badeopfern (Foto: SWR)
Die Zahl der Badeunfälle mit tödlichen Folgen steigt an, besonders gefährlich sind die unterschätzten Strömungen in Flüssen.

Aber auch das Baden und Schwimmen in Seen kann gefährlich sein. Seen sind zwar vergleichsweise ruhig, das erschwert allerdings auch den Temperaturausgleich zwischen den Wasserschichten. Das heißt, das Wasser an der Oberfläche hat eine ganz andere Temperatur als das Wasser ein paar Schichten tiefer.

  • Der Temperaturunterschied kann den Kreislauf überfordern, gerade wenn ein Schwimmer bei heißen Außentemperaturen Abkühlung im Wasser sucht.
  • Viele Menschen überschätzen sich und ihre Kraft oder verhalten sich sogar leichtsinnig.
  • Oft sei bei Badeunfällen auch Alkohol im Spiel, berichtet die DLRG.
  • Besondere Vorsicht gilt bei Baggerseen, in denen noch gebaggert wird. Hier sind oft Kabel oder Rohre im Wasser.

Abgesehen davon könnte es ein Privatgelände sein. Wer in einem Privatsee badet, könnte sogar Hausfriedensbruch begehen. Und eine Badeaufsicht gibt es dort ganz sicher nicht.

Wo werden Badegewässer beaufsichtigt?

DLRG und Badeunfälle - Retter im Einsatz (Foto: SWR, SWR -)
Die Badegewässer in Rheinland-Pfalz werden selten oder nur sehr sporadisch von Rettungsschwimmern bewacht.

Die DLRG versucht, gerade an Sommerwochenenden, dort vor Ort zu sein, wo besonders viele Badegäste einer relativ hohen Gefahr ausgesetzt sind. Beispielsweise am Oppenheimer Strandbad oder am Laacher See. Hier ist die DLRG, wenn möglich, von April bis September an den Wochenenden im Einsatz. Geld bekommen die Mitarbeiter der DLRG übrigens nicht für die Einsätze - der Wasserrettungsdienst ist ehrenamtlich.

Schild, Nutzung auf eigene Gefahr (Foto: SWR)
Hinweisschilder zeigen dem Besucher, ob der Strand überwacht ist oder nicht.

Wie gut ist die Wasserqualität?

Die rheinland-pfälzischen Badeseen haben gutes bis ausgezeichnetes Wasser. Gefahren für Schwimmer in Form von Bakterien, Keimen oder giftigen Algen gibt es normalerweise nicht.

Der Rhein ist übrigens kein offizielles Badegewässer - trotz Strandbädern oder Zugangsmöglichkeiten. Baden ist zwar grundsätzlich erlaubt, birgt aber abgesehen von der Strömung und von den Schiffen noch andere Gefahren. Die Wasserqualität für Badende wird hier nämlich nicht getestet. Das Ministerium für Umwelt rät grundlegend davon ab, in Fließgewässern zu baden, nicht nur wegen der Strömung, sondern auch wegen einer möglichen Infektionsgefahr, weil das Wasser nicht speziell kontrolliert wird.

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SWR Fernsehen