Vorsicht Keimfalle!

Dreckige Wischmopps im Labor

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Jede Woche holen wir den Wischer aus dem Schrank, um unsere Böden von lästigen Flecken zu befreien. Danach glänzt der Boden, doch was passiert mit dem Dreck, den wir mit dem Wischlappen und Mopp aufnehmen?

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Rund ein Viertel von uns glauben, dass der Boden zuhause so sauber ist, dass man davon essen kann (Kärcher-Putzstudie 2018). Schaut man sich an, wie viele Keime sich in den Wischbezügen finden, sollte man doch lieber am Tisch essen.

Wie dreckig sind die Bezüge?

Nach der Benutzung landen viele Wischbezüge feucht im Schrank. Perfekter Nährboden für Keime, Bakterien, Viren und Co. Wie gut, das zeigt ein Test im Labor. Hier zeigt sich: Der Wischmopp ist neben dem Spülschwamm der Ort mit den meisten Keimen im Haushalt.

Wann können die Keime gefährlich werden? 

Damit die Keime nicht gefährlich werden, sollte man den Wischbezug nicht mit den bloßen Händen anfassen, also Hautkontakt vermeiden. Insbesondere bei Menschen mit schwachem Immunsystem – wie Kranken, Kindern oder älteren Menschen – kann es sonst schnell gefährlich werden. Als Schutz können Handschuhe benutzt werden oder Wischmodelle, die nicht per Hand ausgewrungen werden. 

Wischmopp (Foto: SWR)
Es gibt kaum Bereiche im Haushalt, wo mehr Bakterien zu finden sind, als in Wischmopps. Selbst auf der Toilette sind sehr viel weniger Bakterien.

Was passiert beim Wischen mit den Keimen?

Beim Wischen selbst bleibt ein Großteil der Keime im Wischlappen. Aber einige tausend werden auch wieder auf den Boden übertragen. So sauber wie es scheint, sind unsere Böden nach dem Wischen also nicht. Die meisten gefährlichen Keime kommen in Küche und Bad vor. Deshalb empfiehlt es sich erst die weniger belasteten Räume zu wischen und erst am Schluss Küche und Bad. So verteilen wir die Keime nicht über alle Räume.

Wie viel Keime sterben beim Waschen?

Nach der Benutzung sollten die Lappen getrocknet werden. Denn bei Feuchtigkeit vervielfachen sich die Keime schnell.  Im besten Fall wäscht man die Lappen direkt in der Waschmaschine. Denn: Sobald der Lappen wieder feucht ist, fangen die Keime wieder an sich zu vermehren.

Bakterien und Viren lassen sich mit hohen Temperaturen und Bleiche abtöten. Deshalb die Lappen und Mopps im besten Fall einmal wöchentlich in die Wäsche geben. Der Test zeigt: 30 Grad reichen nicht.

60 Grad waschen (Foto: SWR)
Bei einem Waschgang unter 60 Grad bleiben noch tausende Keime erhalten. Diese würden bei Feuchtigkeit weiterwachsen.

Bei 60 Grad und bleichehaltigem Vollwaschmittel hingegen lassen sich alle Keime entfernen. Dann kann man den Wischbezug wieder bedenkenlos benutzen.

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SWR Fernsehen