Viele Rhein-Anwohner sind beim Thema Stechmücken unruhiger als sonst. Denn wegen ausgefallener Hubschrauber konnte die Mückenbrut nicht wie sonst rechtzeitig und aus der Luft bekämpft werden.
Ab dem Frühjahr, wenn das Thermometer steigt, geht es los: Die Stechmücken kommen. Sie können einem jeden Spaß daran verderben, sich draußen aufzuhalten. Gestochen werden kann man dabei nicht nur von einer Mückenart, sondern von verschiedenen.
Welche Mückenarten gibt es bei uns?
Rund 50 Stechmückenarten leben bei uns. Mit vielen hat Norbert Becker von der KABS, der kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage, auch entlang des Rheins zu tun. Die heimischen Stechmücken, die es hier in Massen gibt, sind dabei nicht das einzige Problem.
Einige der bei uns lebenden Mückenarten sind neu – vor einigen Jahren eingewandert. Schuld daran ist die Globalisierung aber auch der Klimawandel: Das warme Wetter sorgt für optimale Lebensbedingungen neuer, exotischer Mückenarten.
Unangenehm ist die eingewanderte, auffällige Tigermücke, genauso wie die asiatische Buschmücke. Eingeschleppt wurden diese Mücken durch den Personen- und Warenaustausch im Zeitalter der Globalisierung
Worin liegen die Probleme mit den neuen Stechmückenarten?
Bei der Untersuchung der verschiedenen Mückenarten im Labor stehen die Neulinge unter besonderer Beobachtung von Norbert Becker und seinen Mitarbeitern bei der KABS. Die Insekten sind potenziell gefährlich. Im Prinzip übertragen werden könnten:
- das Chikungunya-Fieber
- das Dengue-Fieber
- das Zika-Virus
Aber zur Panik gibt es dennoch keinen Grund:
Wie soll ich mich nach einem Stich verhalten?
Das Problem aller Mückenstiche, von einheimischen wie von eingewanderten Mücken: Sie können jucken.
- Da helfen verschiedene Salben oder Gele, die den Juckreiz lindern.
- Auch Kühlen ist eine Möglichkeit.
- Gut wirksam sind so genannte Stichheiler. Sie geben Hitze ab. Dadurch zerlegen sie Eiweiße, die beim Stich in die Haut gelangen. Und nichts juckt mehr.
Das alles klingt recht einfach. Trotzdem gibt es auch Situationen, in denen es sinnvoll ist, einen Arzt aufzusuchen: zum Beispiel, wenn der Stich oder die Lippen stark anschwellen würden - bis hin zur Atemnot - oder auch bei Fieber oder Eiterbildung, erklärt der Speyerer Hautarzt Dr. Philippe Schmuck.
Ganz schlecht ist es übrigens einen Mückenstich aufzukratzen – damit steigt die Infektionsgefahr. Schlimmere Erkrankungen sind jedoch selten.
In unseren Nachbarländern ist diese Erkrankung schon häufiger aufgetreten. In Rheinland-Pfalz ist noch kein Fall bekannt.
Was kann ich gegen Stechmücken tun?
- Eine einfache Möglichkeit ist, sich mit einem Mückenspray zu schützen.
- Auch helle Kleidung ist gut - die finden Mücken nicht sehr anziehend.
- Fliegengitter sind der perfekte Schutz für zu Hause.
- Ebenfalls sinnvoll ist, Wasserstellen auszutrocknen, damit den Mücken die Brutmöglichkeiten entzogen werden.