Im heimischen Umfeld bleiben

Tagespflege als zweites Zuhause

Stand

Die Tagespflege ist eine wichtige Unterstützung für die pflegenden Angehörigen. So können sie ihrer Arbeit nachgehen, eigene Termine wahrnehmen oder Ruhe finden und sich vom kräftezehrenden Pflegealltag erholen.

Video herunterladen (11,3 MB | MP4)

Was ist eine Tagespflege für Senioren?

In Einrichtungen der Tagespflege für Senioren werden pflegebedürftige ältere Menschen stundenweise, in der Regel von 7:00 Uhr – 17:00 Uhr. von Fachpersonal betreut und versorgt. Dabei sind die Mahlzeiten mit inbegriffen. Die Senioren werden morgens vom Fahrdienst der Einrichtung oder von ihren Angehörigen gebracht und ab nachmittags wieder abgeholt.

Viele Einrichtungen bieten auch die Grundpflege, zum Beispiel Waschen und Duschen, mit an. Gute Einrichtungen legen Wert auf ein abwechslungsreiches Tagesprogramm mit festen Ritualen. Die pflegebedürftigen Senioren haben so einen geregelten Tagesablauf, feste Mahlzeiten und soziale Kontakte.

Für wen ist die Tagespflege geeignet?

Tagespflege ist ideal für Senioren, die betreuungs- und pflegebedürftig sind, aber noch weiter in ihrem heimischen Umfeld wohnen können und ihre Lebensumstände nicht grundsätzlich ändern wollen. Sie entscheiden, je nach Notwendigkeit, wie häufig sie in die Tagespflege-Einrichtung gehen möchten. Die Tagespflege steht an zweiter Stelle nach der ambulanten und vor der stationären Pflege.

Tagespflege (Foto: SWR)
Die Pflegebedürftigen finden in der Tagespflegeeinrichtung soziale Kontakte, können zum Beispiel auch beim Kochen mithelfen.

Wer übernimmt die Kosten?        

Die Kosten einer anerkannten Tagespflege übernehmen zum großen Teil die Pflegekassen. Wie hoch die Kosten sind, hängt vom Pflegegrad ab. Es gibt fünf Pflegegrade: der niedrigste ist Pflegegrad 1, der höchste Pflegegrad 5. Die Höhe der Kosten ändern sich jährlich.

Die Abrechnung erfolgt direkt über die Tagespflegeeinrichtung. Dazu gibt es eine Fahrtkostenpauschale von circa 11 Euro. Der Eigenanteil für den Pflegebedürftigen beträgt circa 20 Euro pro Tag. Diese Kosten können über den sogenannten Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro pro Monat bezahlt werden. Durch den Entlastungsbetrag können zusätzliche Unterstützungsleistungen für Angehörige und Pflegebedürftige abgerechnet werden. Dies kann beispielsweise die Tages-, Nacht- oder Kurzzeitpflege sein, aber auch Angebote zur Unterstützung im Alltag wie Alltags- und Pflegebegleiter.

Das Pflegegeld für häusliche Pflege steht jedem Angehörigen oder jeder ehrenamtliche Pflegekraft zu, die Patienten der Pflegegrade 2 bis 5 betreuen, und beträgt zwischen 316 und 901 Euro (Stand 2019). Das Geld wird direkt auf das Konto des Pflegenden überwiesen.

Tagespflege (Foto: SWR)
Vor 14 Jahren hat Anke Reinhold das Haus Thekla in Mendig gegründet. Sie legt Wert darauf, dass ihre Gäste den Tagesablauf selbst bestimmen.

Fazit

Die Tagepflege ist eine Unterstützung zur häuslichen Pflege. Sie entlastet die pflegenden Personen und schafft ihnen Freiräume. Ziel ist es, im Alter möglichst lange in der vertrauten Umgebung leben zu können.

Stand
AUTOR/IN
SWR Fernsehen