Hunsrück

Die König-Johann-Runde wandern

Stand

Die König-Johann-Runde verläuft im Westen von Rheinland-Pfalz, nicht weit von Saarburg entfernt. Es ist ein Rundwanderweg von knapp zwölf Kilometern und, obwohl er ein gutes Stück von der Mosel entfernt ist, wird er als "Seitensprung" des Moselsteigs geführt. Aus diesem Grund wurde die Tour auch mit dem (farblich abgewandelten) Logo des Moselsteigs beschildert. Vier bis fünf Stunden sollte man für die Tour einkalkulieren.

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Startpunkt der Tour ist Freudenburg. Am Parkplatz an der alten Stadtmauer geht es los (am Gasthaus Weber in der Burgstraße links runter). Es gibt hier zwar einige Parkplätze, aber die Parkdauer von fünf Stunden sollte man nicht überschreiten, sonst droht ein Knöllchen. Wer gemütlicher wandern und die Zeit nicht dauernd im Auge haben will, sollte sich einen anderen Parkplatz suchen (etwa am Weiherplatz).

Der Wanderweg besticht durch seine Vielseitigkeit. Mal führt der Weg an einer Burg vorbei, dann geht es durch idyllische Täler, dann vorbei an schönen Aussichtspunkten. 320 Höhenmeter sind zu bewältigen. Das klingt moderat, weil die aber größtenteils am Stück zu kraxeln sind, kommen auch erfahrene Wanderer durchaus außer Atem.

Geschichte des Wanderweges

"König-Johann- Runde" - der Name des Wanderweges atmet förmlich Geschichte. Jener König Johann der Blinde, einst Graf von Luxemburg (und u.a. auch Titularkönig von Polen und Markgraf von Mähren) ließ die Burganlage in Freudenburg im 14.Jahrhundert erbauen. Militärische Bedeutung erlangte sie nie so recht, zerstört wurde sie trotzdem im 17. Jahrhundert.

Burgruine Freudenburg (Foto: SWR)
Die Höhenburg oder besser die Burgruine ist heute das Wahrzeichen von Freudenburg.

Tour-Highlights

Das Highlight der Tour ist sicher die Kollesleuker Schweiz. Mächtige Buntsandsteinfelsen flankieren den Wanderweg, geformt von einem Baumeister namens "Natur" im Laufe von Jahrmillionen. Die Kollesleuker Schweiz liegt im idyllischen Leukbachtal – eine weitgehend naturbelassene Landschaft, wie man sie nur noch selten findet. Ab und zu geht es vorbei an ehemalige Mühlen. Hier und da scheint es so, als sei hier die Zeit stehen geblieben – wirklich schön.

Pilzfelsen (Foto: SWR)
Besonders spektakulär ist der Pilzfelsen im Leukbachtal.

Die Tour führt auch durch das Naturschutzgebiet Eiderberg. Auf dem Muschelkalkgestein gedeihen einige Orchideenarten. Sogar der Enzian ist hier heimisch. Wer diese Pflanzen in natura sehen will, muss allerdings früh im Jahr unterwegs sein, im Herbst sind die Orchideen längst verblüht. Immerhin auf den Lehrtafeln am Wegesrand bekommt man als Wanderer einen Eindruck von ihnen.

Einkehrtipp

Als Einkehrtipp empfehlen wir das Gasthaus Weber in Freudenburg. Saisonal abhängig gibt es hier kleine und große Gerichte. Da keine feste Speisekarte existiert, empfiehlt es sich, vorher mal mit der Wirtin zu telefonieren. Man kann bei ihr auch bestimmte Gerichte vorbestellen. Wer auf der kleinen Terrasse einen Platz ergattern will, braucht etwas Glück.

Unser Fazit:

Die König-Johann-Runde in Freudenburg ist sicher eine gelungene Kombination und Natur und Geschichte im tiefen Westen von Rheinland-Pfalz.

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AUTOR/IN
SWR Fernsehen