Bienenzucht als nachhaltiges Hobby

Imkern - Unterstützung für die Bienen

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In Rheinland-Pfalz gibt es rund 5.300 Imkervereine. Noch vor wenigen Jahren war das Imkern vor allem ein männlich geprägtes Hobby und das Durchschnittsalter hoch, heißt es aus den Vereinen. Mittlerweile entdecken auch immer mehr Jüngere und Frauen die Bienen für sich.

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Wieso ist Imkern ein reizvolles Hobby?

Wer imkert, ist viel in der Natur unterwegs und beobachtet den Rhythmus, den die Pflanzen- und Tierwelt vorgibt. Das ist vor allem spannend für Familien. Denn auch die Kinder können mit imkern und lernen dabei, wie wichtig Bienen für unser Ökosystem sind.

Ihr Futter suchen Bienen in Blüten, dort finden sie Nektar, den sie in den Bienenstock bringen, um daraus Honig zu machen. Gleichzeitig mit dem Nektar transportieren sie Blütenpollen und verteilen ihn. Durch die Pollen vermehren sich die Pflanzen.

Blühendes Rapsfeld (Foto: SWR)
Auch die Landwirtschaft profitiert von den umtriebigen Bienen: Wenn sie Raps bestäuben, kann das den Ernteertrag um bis zu 20 Prozent steigern.

Wichtig beim Imkern: Man muss den Tieren mit Ruhe und Besonnenheit begegnen. Langsame Bewegungen sind nötig, um den Bienen zu signalisieren, dass ihnen keine Gefahr droht. Darum empfinden viele Imker ihr Hobby als entspannend.

Was braucht man für den Einstieg zum Imkern?

Zur Grundausstattung gehören:

  • eine Haube für den Kopf,
  • eine Jacke in hellen Farben - als Schutz vor Bienenstichen,
  • Handschuhe, wenn man mag - manche Imker lassen sie lieber weg, weil sie dann mehr Gefühl in den Fingern haben, wenn sie mit den Bienen arbeiten,
  • einen Stockmeisel, um die Rahmen, in denen die Bienen ihre Waben bauen, herausheben und Wachs abschaben zu können,
  • ein kleiner Besen, um vor dem Schleudern die Bienen vom Rahmen zu bekommen.

Um die Bienen bei der Arbeit ruhig zu halten, nützt ein sogenannter Smoker. Das ist eine Art handliche Blechdose, in der Rauchmaterial verbrannt wird. Den Rauch bläst man in den Bienenkasten.

Kosten für die Bekleidung und Werkzeuge: knapp 100 Euro. Hinzu kommen noch mal 150 Euro für einen Bienenkasten, ein sogenanntes Magazin.

Auch das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum und der Imkerverband bieten Schulungen an, diese Kurse kosten um die 200 Euro. Die Teilnehmer lernen alles zur Pflege der Biene und zur Honiggewinnung. Teilweise kann man sein eigenes Volk heranziehen und mitnehmen.

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Wie läuft das Bienenjahr beim Imkern ab?

Die Bienen leben nicht nach dem Kalender, sie haben ihren eigenen Rhythmus, nach dem sich der Imker richtet. Wenn der letzte Honig im Spätsommer geerntet ist, beginnt die Zeitrechnung des Bienenjahres. Der Imker sorgt dafür, dass die Bienen genug Futtervorräte für den Winter haben, behandelt sie mit Ameisensäure gegen Milben und schaut, dass das Flugloch verschlossen ist – und Mäuse draußen bleiben.

Steigen im Frühjahr die Temperaturen auf über 12 Grad, werden die Bienen wieder aktiv und die Arbeit des Imkers beginnt. Die Bienen brauchen nun männliche Drohnen zur Befruchtung, um die Königinnen heranzuziehen.

Bienenwabe (Foto: SWR)
Wöchentlich muss man nach den Bienen gucken und kontrollieren, ob die Gesundheit und der Bienenkasten der Bienen in Ordnung sind. Ab Mai kann der erste Honig geschleudert werden.

Warum ist es sinnvoll, sich zum Imkern einem Verein anzuschließen?

In den Vereinen hat man erfahrene Imker als Ansprechpartner. Sie helfen bei Problemen und geben Tipps. Außerdem kann man sich dort teure Geräte, wie zum Beispiel Honigschleudern, ausleihen, und muss sie nicht sofort kaufen.

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SWR Fernsehen