Gesundheit kommt aus dem Bauch

Warum ein fitter Darm so wichtig ist

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Der Darm ist häufig ein Tabuthema. Experten schätzen, dass nur etwa 20 Prozent der insgesamt 20 Millionen Berechtigten in Deutschland regelmäßig zur Darmkrebsfrüherkennung gehen.

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Dabei ist der Darm eines der wichtigsten Organe unseres Körpers. Er trägt entscheidend dazu bei, ob wir gesund sind oder nicht.

Darum ist der Darm so wichtig

Grafische Darstellung der Darmflora, auch Mikrobiom genannt, mit vielen Darmzotten im Bild (Foto: SWR)
Die Darmflora, auch Mikrobiom genannt, entscheidet über Wohlbefinden und Gesundheit.
  • Die bakterielle Zusammensetzung der Darmflora ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Ihre Vielfalt entscheidet darüber, wie gesund ein Mensch ist.
  • Der Darm ist ein Art Motor unserer Gesundheit. Hunderte Bakterienstämme in ihm sorgen dafür, dass unsere Immunabwehr funktioniert.
  • Die Darmflora spielt auch eine Rolle für unser seelisches Befinden.

So hängen Darm und Psyche zusammen

Wissenschaftler forschen derzeit an der Frage, wie genau die Darmflora, das Mikrobiom, unsere Persönlichkeit beeinflusst.

  • Schon jetzt ist klar, dass sich etwa 80 Prozent des Immunsystem im Darm befinden.
  • Im Darm sitzt auch das Bauchhirn, das über einen Nerv mit unserem Kopfhirn verbunden ist.
  • Der Darm ist mit mehr als zwei Millionen Nervenzellen so etwas wie unser zweites Gehirn.

Diese Ernährung hält den Darm fit

Etwa fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag haben einen positiven Einfluss auf unsere Darmflora, so die Empfehlung von Medizinern und Ernährungsberatern. Diese Lebensmittel enthalten genau wie Vollkornprodukte viele Ballaststoffe und legen damit den Grundstein für einen gesunden Darm.

Frau greift in eine Holzkiste mit frischem Gemüse und einem großen Salatkopf (Foto: SWR)
Der Griff zu frischen, ballaststoffreichen Lebensmitteln fördert die Darmgesundheit.

Bestimmte Krankheiten wie Darmkrebs, Schlaganfall oder Diabetes treten bei diesen Menschen mit vollwertiger Ernährung seltener auf als bei anderen. Das liefern die Ergebnisse aktueller Analysen, die Forscher in der Medizinzeitschrift "Lancet" veröffentlicht haben.

Um den Darm mit bestimmten Bakterien anzufüttern, greifen einige Menschen zu pro- und präbiotischen Lebensmitteln. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die die Darmflora stärken sollen.

Ganz natürlich kommen sie in milchsauren Produkten vor, wie etwa Joghurt, Kefir, Buttermilch oder Sauerkraut. Es gibt sie aber auch in Pulver- oder Kapselform zu kaufen. Solche Zusatzpräparate haben eine besonders hohe probiotische Konzentration. Für gesunde Menschen reicht in der Regel aber eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung aus, um ausreichend Probiotika aufzunehmen.

Präbiotika dagegen sind nicht verdaubare Ballaststoffe, die Wachstum und Aktivität von Darmbakterien fördern sollen. Sie werden bestimmten Produkten häufig künstlich zugefügt, kommen in vielen Lebensmitteln aber auch ganz natürlich vor - zum Beispiel in Chicorée, Zwiebeln, Knoblauch, Schwarzwurzeln, Artischocken oder Bananen.

Auch das fördert einen gesunden Darm

Neben Ernährung ist Bewegung ein wichtiger Baustein, um den Darm in Schwung zu halten. Der viel besagte Verdauungsspaziergang erfüllt nach dem Essen tatsächlich seinen Zweck.

Mediziner sitzt vor einem Bildschirm und sieht eine Bildsequenz mit Marathonläufern (Foto: SWR)
Mediziner wissen: Sport und Bewegung nützen auch dem Darm.

Durch die Bewegung aktiviert der Körper das autonome Nervensystem und damit kommen auch die Muskeln im Darm in Schwung. Sportarten, die sich für einen fitten Darm besonders gut eignen, sind Ausdauersportarten wie Laufen, Walken oder Schwimmen.

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SWR Fernsehen