Die vielen Qualitäten der uralten Kulturpflanze

Was Hanf alles kann

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Hanf ist eine uralte Kulturpflanze, die schon seit tausenden von Jahren in der ganzen Welt angebaut wird. Es gibt verschiedene Sorten von Hanf. Der sogenannte Nutzhanf wurde bereits früher in unserer Region häufig angebaut.

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Das Gute an Hanf: Es können alle Teile verwendet werden. Aus dem Samen wird Öl gepresst. Die Stengel werden als Einstreu genutzt, die Fasern im Textilbereich und zum Dämmen von Räumen.

Wann darf man Hanf in Deutschland anbauen?

In Rheinland-Pfalz ist im vergangenen Jahr laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung auf einer Fläche von 58 Hektar Nutzhanf angebaut worden.

Mähdrescher erntet Hanfpflanzen (Foto: SWR)
Nur wenn man eine Genehmigung hat, darf man Nutzhanf anbauen. Ausschließlich Landwirte können die Erlaubnis beim zuständigen Bundesamt beantragen.

Es gibt viele verschiedene Sorten, jedes Jahr werden um die 20 zur Aussaat freigegeben. Eins haben sie alle gemeinsam: Sie enthalten nicht mehr als 0,2 Prozent des rauschauslösenden Tetrahydrocannabinol (THC).

Welche Produkte kann man aus Nutzhanf herstellen?

  • Aus den Hanfsamen lässt sich zum Beispiel Speiseöl pressen oder Mehl mahlen.
  • Da die Samen reich an Proteinen, Vitaminen, Mineralien und gesunden Omega-Fettsäuren sind, liegen sie gerade im Trend – als sogenanntes Superfood.
  • Die gepressten Samenreste finden noch Verwendung als Tierfutter.
  • Die getrockneten Blätter der Hanfpflanze können auch als Tee aufgegossen werden.
  • Aus den Fasern werden zum Beispiel Dämmplatten für die Innendämmung hergestellt, weil sie antibakteriell, schädlingsresistent und feuchtigkeitsregulierend sind.

Warum wird vor Hanfteekonsum gewarnt?

Die vor allem in den Blättern und Blüten enthaltenen Substanzen wie THC und Cannabidiol (CBD) machen Verbraucherschützern aber Probleme.

Die zuständigen Prüfinstitute haben die Wirkweise der Substanzen noch nicht untersucht. Auch wenn der THC-Gehalt nur bei höchstens 0,2 Prozent liegt – so gibt es der Gesetzgeber europaweit vor – könnte der Konsum von Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln aus Hanf schaden.

Warum sind manche Hanf-Produkte umstritten?

Internetseite mit zahlreichen Hanföl-Produkten (Foto: SWR)
Vorwiegend in Internetshops sind sogenannte CBD-Öle erhältlich.

Ob es überhaupt erlaubt ist, reine CBD-Öle zu verkaufen, ist rechtlich nicht wirklich geklärt. Das hängt damit zusammen, dass sie als neuartige Lebensmittel beziehungsweise Nahrungsergänzungsmittel gelten. Diese brauchen eine Zulassung vom Bundesinstitut für Risikobewertung oder einer europäischen Prüfbehörde.

Die Behörden können aber erst darüber entscheiden, wenn sie überprüft haben, ob die dem Produkt zugesprochenen Wirkungen auch vorhanden sind. CBD soll schmerzlindernd, entzündungshemmend und entspannend wirken. Deshalb versprechen sich vor allem Schmerzpatienten Linderung durch das teure CBD-Öl.

Die Verbraucherzentrale rät davon ab, solche Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen. Es gehe vielen Anbietern um den schnellen Euro – und nicht um das Wohl der Kunden. 

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SWR Fernsehen