Chronische Atemwegserkrankung auf dem Vormarsch

Immer mehr Asthma-Patienten auch in Rheinland-Pfalz

Stand

Asthma ist eine Volkskrankheit. In Rheinland-Pfalz leiden etwa 200.000 Menschen unter dieser chronischen Atemwegserkrankung. Deutschlandweit sind es etwa fünf Millionen Menschen. In den letzten Jahren nahm die Anzahl der Asthma-Patienten weiter zu.

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Was ist Asthma?

Das kann bei den Patienten ganz unterschiedliche Symptome zur Folge haben: pfeifende Atmung, Kurzatmigkeit, Luftnot, Husten oder ein Enge-Gefühl in der Brust.

Die Symptome der Krankheit spüren die Patienten meist in bestimmten Phasen, das heißt, es gibt Zeiträume mit stärkeren Beschwerden, aber auch beschwerdefreie Zeiten.

Dieter Scholl, Asthmatiker aus MogendorfWesterwald. (Foto: SWR)
Zwei Mal im Jahr muss Dieter Scholl zu einem Kontrolltermin bei seinem Facharzt. Seine verengten Bronchien machen ihm zu schaffen.

Wie sich Asthma anfühlt, beschreibt der erkrankte Dieter Scholl aus Mogendorf im Westerwald.


"Ich würde Ihnen vorschlagen, Sie nehmen sich einen Strohhalm, den Sie von einem Getränk kennen. Dann machen Sie einen spitzen Mund und atmen ein und aus mit dem Strohhalm und dann werden Sie merken, wie wenig Luft Sie bekommen."

Warum Menschen an Asthma erkranken, kann ganz unterschiedliche Ursachen haben:

  • Allergien, zum Beispiel gegen Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder auch Lebensmittel .
  • Andere Auslöser sind Reizstoffe wie Autoabgase, kalte Luft, aber auch Emotionen wie Stress oder Wut.

Welche Formen von Asthma gibt es?

Die Ursache einer Asthma-Erkrankung hängt mit der Form des Asthmas zusammen.

  • Eine Form ist das allergische Asthma. Dabei wehrt das Immunsystem einen eigentlich harmlosen Stoff ab. Diese Asthma-Form beginnt meist im Kindes- und Jugendalter.
  • Neben dem allergischen Asthma gibt es auch das nicht-allergische Asthma, das häufig durch eine Virusinfektion der Atemwege ausgelöst wird.
  • Andere Ursachen für das nicht-allergische Asthma können in der Genetik eines Menschen begründet sein.

Warum gibt es immer mehr Asthma-Patienten?

Innerhalb von acht Jahren von 2009 bis 2016 ist die Zahl der gesetzlich krankenversicherten Asthma-Patienten in Deutschland um 35 Prozent gestiegen.

Das ist das Ergebnis im "Versorgungsatlas", einer Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland.

Warum es immer mehr Asthmapatienten gibt, könnte an der steigenden Lebenserwartung von Menschen mit Asthma liegen, vermuten die Studienautoren.

Die Studie belegt außerdem, dass es in Großstädten mehr Asthma-Patienten gibt als auf dem Land. Die Ursachen dafür sind aber wissenschaftlich nicht erforscht.

Wie lässt sich Asthma behandeln?

Inhalatoren mit Asthma-Medikamenten liegen auf einer Tischplatte (Foto: SWR)
Der Inhalator mit einem wirksamen und gut verträglichen Asthma-Medikament ist für Patienten unerlässlich.

Bisher hat die Asthmaforschung keinen Weg gefunden, die Krankheit Asthma zu heilen. Allerdings gibt es viele Möglichkeiten, die Patienten medikamentös so zu versorgen, dass die Krankheit gut zu kontrollieren ist und weitestgehend beschwerdefrei verlaufen kann.


  • Eine wichtige Säule der Asthmatherapie ist vor allem das Inhalieren mit kortisonhaltigen Sprays.
  • Aber nicht nur die medikamentöse Therapie ist von Bedeutung. Es gibt zum Beispiel auch Patientenschulungen, bei denen die Patienten lernen, die Symptome der Krankheit besser einschätzen zu können.
  • Wichtig ist auch die körperliche Fitness der Patienten und das Erlernen von verschiedenen Atemtechniken.
Gruppe von Asthma-Patienten beim Training in einer Turnhalle (Foto: SWR)
Die Konstitution zu verbessern, verhilft auch der Lunge zu neuer Kraft. Asthma-Patienten sollten besonders auf ihre Fitness achten

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SWR Fernsehen