verschiedene Küchengeräte (Kochtopf, Wasserkocher) und Geschirr

So geht's richtig

Wasserkocher, Kaffeemaschine und Spülbecken richtig entkalken

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Autor/in
Diana Stier
Diana Stier

Überall wo Wasser verdunstet, können sich Kalkablagerungen bilden. Hier ein paar Tipps, wie Sie hartnäckige Flecken sorgfältig entfernen.

Kalkablagerungen mit Säure entfernen

Essigsäure

Essig hat nur einen Säureanteil von mind. 5%, Essigessenz von mind. 15,5 - 25%. Das Kalklösevermögen von Essigessenz ist daher höher als von Essig, der Einsatz preisgünstiger. Essigessenz besteht aus mit Wasser verdünnter gereinigter Essigsäure. Details zur Herstellung regelt in Deutschland die Essigverordnung. Nachteil ist der stechende Geruch, besonders wenn sie erhitzt wird. Deshalb sollten Sie beim Einsatz von Essigessenz gut lüften, weil es zu Reizungen der Atemwege kommen kann. Essigsäure wirkt auf Kupfer und Messingarmaturen korrosiv (bildet Grünspan) und kann Fliesenfugen beschädigen.

Zitronensäure

Reinigungsmittel aus Zitrone

Zitronensäure ist in Pulverform heute fast überall erhältlich. Sie wird in einer 5% igen Lösungsform angewendet (= 25 g/500ml Wasser). Beachten Sie die lange Einwirkzeit (gerne über mehrere Stunden) und wiederholen Sie den Vorgang in hartnäckigen Fällen. Danach ausgießen und ausspülen. Dieser Vorgang ist völlig geruchlos, wenn man kalte Zitronensäurelösung einfüllt.

Zitronensäurelösung sollte man nicht erhitzen. Bei Hitze reagiert die Zitronensäure mit dem Kalk zu Calciumcitrat. Dieser Stoff ist den Kalkablagerungen recht ähnlich und noch schwerer zu entfernen als der Kalk selbst. Dünne Rohre - etwa in Kaffeemaschinen - können so verstopfen.

Vorteil: Kein unangenehmer Geruch

Im Unterschied zu Essig entwickelt Zitronensäure keinen unangenehmen Geruch, riecht aber auch nicht nach Zitrone. Sie greift Gummi und Kunststoffe nicht an und wird daher vielseitig verwendet. Bei hartnäckigen Verkalkungen kann die Einwirkzeit mehrere Stunden betragen. Auch bei Zitronensäure gilt: Gründlich mit klarem Wasser nachspülen. Bei leichten Verkalkungen hilft es bereits, natürlichen Zitronensaft zu verwenden. Dazu die Zitrone auspressen und den Saft durch ein feines Sieb oder einen Kaffeefilter gießen.

Milchsäure

Milchsäure ist ökologisch völlig unbedenklich und hat ein sehr gutes Kalklösevermögen in Heißwassergeräten. Sie eignet sich deshalb besonders für Wasserkocher, Boiler oder Kaffeemaschinen, ist völlig geruchsfrei und vegan.

Allgemeine Tipps zur Anwendung:

  • Hände und Augen schützen
  • Wer Oberflächen mit Essig oder Zitronensäure reinigen will, sollte zunächst an einer unauffälligen Stelle probieren, ob das Material säurefest ist. Natursteinflächen und Marmor reagieren empfindlich.
  • Essig verträgt sich nicht mit Kupfer und Aluminium
  • Kommen die Hände mit dem Putzwasser in Kontakt, ist es sinnvoll Gummihandschuhe zu tragen.
  • Die Säuren dürfen nicht in die Augen gelangen.
  • Kalkflecken lassen sich vermeiden, wenn man Wasserflecken - etwa auf der Spüle - stets mit einem trockenen Tuch wegwischt.
  • Beim Einsatz von Essigsäure gründlich lüften, die Atemwege schützen.
  • Wichtig: Geräte die mit Entkalkerlösung gefüllt sind deutlich kennzeichnen! Dies schützt vor dem versehentlichen Verzehr!

Wasserkocher entkalken:

Wasserkocher mit sprudelndem Wasser

Mit Milchsäure:

  • Milchsäure 1:3 - einTeil Milchsäure, drei Teile Wasser bis zur max. Füllhöhe in den Wasserkoche füllen und aufkochen
  • abkühlen lassen
  • entkalktes Gerät gründlich mit Wasser nachspülen

Mit Essigessenz:

  • Essigessenz im Verhältnis 1:2 mit Wasser verdünnen und in den Wasserkocher geben bis die Kalkablagerungen bedeckt sind. (Dabei bitte nicht die vom Hersteller vorgegebene maximale Füllhöhe überschreiten!)
  • ohne Kochen das Gemisch einfach über Nacht im Wasserkocher stehen lassen
  • danach gründlich ausspülen

Kaffeemaschinen entkalken:

Kaffeemaschine mit Tassen

Für herkömmliche Kaffeemaschinen gilt: Entkalker in den Wassertank füllen, ca. 1 Tasse durchlaufen lassen, Gerät anhalten und 20 Minuten einwirken lassen. Anschließend komplett durchlaufen lassen. Anschließend noch 2x mit klarem Wasser nachspülen.

Wie halte ich mein Spülbecken frei von Kalkflecken?

Kalk im Spülbecken

Bei Edelstahl, Keramik oder Granitwerkstoffen eignet sich gut ein selbst hergestellter Kalkreiniger.

Edelstahl: nach dem Kalkentfernen mit einer Sodalösung (1 EL auf ½ Liter Wasser) abwischen, mit Mikrofasertuch polieren.

Granit: Mit Hilfe eines Schmutzradierers lassen sich viele Verschmutzungen lösen. Bei starken Flecken eine Paste aus Natron und Wasser herstellen, gut einwirken lassen. Bei weißen Granit Spülbecken: Flecken mit Vollwaschmittelpulver und einem Schmutzradierer bearbeiten. Schwarze Granitspülbecken: Regelmäßig mit Öl behandeln, damit der Glanz erhalten bleibt.

Achtung: niemals mit scheuernden Gerätschaften wie Stahlwolle, grünen Schwämmen oder Stahlbürsten reinigen, sie verletzten die Oberfläche

Fazit: Die Milchsäurelösung ist schonend und effektiv. Sie eignet sich ideal für den Wasserkocher. Die Kaffeemaschine entkalkt man am einfachsten mithilfe eines Schnellentkalkungspulvers. Man kann eine Entkalkerlösung ganz einfach selbst herstellen. Vorsicht ist geboten bei Natursteinen, Aluminium oder Kupfer. Grundsätzlich gilt: Wo Wasserschnell entfernt wir, entsteht kein Kalk! Also: trocken reiben!!

Entkalkerlösung selber herstellen:

Eignet sich sehr gut für die Schnellentfernung von Kalkrückständen zum Beispiel in Töpfen oder auf Gläsern. Auswischen, ausspülen - fertig!

  • 500 ml abgekochtes, lauwarmes Wasser.
  • 50 g Zitronensäure 
  • 1 TL Bio-Spülmittelkonzentrat

vermischen und in eine Sprühflasche füllen.

Im Studio: Martina Schäfer, Hauswirtschaftliche Fachberaterin

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Wer gründlich putzen und dabei die Umwelt schonen will, sollte zu Essig greifen. Ein selbst gemischter Essigreiniger ist wirksam, desinfiziert und vertreibt unangenehme Gerüche

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