Junge Leute springen in einen See (Foto: Fotolia © Jacob Lund)

Tipps für den Urlaub

Sicher baden im See, Fluss oder Meer

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AUTOR/IN
Katharina Ditschke

Im Sommer zieht es viele zum Abkühlen an den nächsten Badesee oder Fluss. Damit der Badespaß nicht böse endet, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Hier unsere wichtigsten Tipps.

So können Sie den Badespaß ungetrübt genießen:

  • Nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen und Warnhinweise beachten.
  • Sich bei Einheimischen über besondere Gefahren von unbekannten Gewässern erkundigen.
  • Nie unbeaufsichtigt schwimmen!
  • Eltern sollten kleine Kinder am und im Wasser nie aus den Augen lassen.
  • Nie in unbekannte Gewässer springen. Kopfsprünge im Ufer- und Flachwasserbereich können lebensgefährlich sein oder zu schwersten dauerhaften Gesundheitsschäden wie Querschnittslähmung führen.
  • Die eigene Leistungsfähigkeit nicht überschätzen.
  • Auch nach mehreren Tagen ist bei tiefen Gewässern nur die Oberfläche angenehm warm. Weiter unten ist es kalt - das kann zu Unterkühlung und Krämpfen führen und lebensgefährlich werden.
  • Luftmatratzen, Schlauchboote und Gummitiere sind gefährliches Spielzeug und können leicht abgetrieben werden.
  • Trinken Sie vor dem Baden keinen Alkohol und vermeiden Sie es, unmittelbar vor dem Schwimmen zu essen.
  • Besondere Vorsicht ist auch in offenen Gewässern, im Meer und Flüssen geboten: In Flüssen führen Strömungen, Brückenpfeiler, Sogwirkungen, Unterwasserhindernisse und Schiffsfahrrinnen zu unkalkulierbaren Risiken.
  • Beim Baden im Meer können Gezeiten und nicht erkennbare Strömungen sowie starke ablandige Winde auch gute Schwimmer in Lebensgefahr bringen.

1. Hilfe bei Krampf & Erschöpfung - Das empfiehlt der DLRG

Mann steigt in den Badesee. Vater und Sohn toben im Wasser. Wer in Baden-Württemberg bei Hitze im Sommer nach Abkühlung sucht, wird hier fündig: Baggerseen, Flüsse und Freibäder zum Baden und Schwimmen. (Foto: dpa Bildfunk, Uwe Anspach)

Krämpfe

Schwimmer können bei längerem Aufenthalt im Wasser wegen Unterkühlung und Überanstrengung von Krämpfen befallen werden. Dabei ziehen sich Muskeln zusammen, werden unbeweglich und schmerzen. Der Schwimmer muss die Ruhe bewahren und versuchen, zum Ufer zu schwimmen. Gelingt dies nicht, dann kann der Krampf auch im Wasser durch Dehnung des Muskels gelöst werden. Die Spannung und Entspannung wird wiederholt, bis sich der Krampf löst und der Schmerz nachlässt.

Das sollte Sie tun

1. Wadenkrampf: Legen Sie sich auf den Rücken, fassen Sie die Fußspitze an und ziehen sie zum Körper hin. Die freie Hand drückt knapp oberhalb der Kniescheibe auf den Oberschenkel, damit das Bein gestreckt wird.

2. Oberschenkelkrampf: Legen Sie sich auf den Rücken, fassen Sie den Unterschenkel am Fußgelenk und drücken ihn gegen den Oberschenkel.

3. Fingerkrampf: Die Finger werden abwechselnd zur Faust geschlossen und ruckartig gestreckt.

Nachbehandlung von Krämpfen: Nach Lösung des Krampfes soll der Schwimmer das Wasser verlassen, da der Krampf sich oft wiederholt. An Land wird das verkrampfte Glied massiert und gebürstet, damit es erwärmt und gut durchblutet wird.

Es sollte am gleichen Tag nicht mehr geschwommen werden!

Erschöpfungszustand

Bei der Erschöpfung kann der Schwimmer durch kraftsparendes Verhalten seine Überlebenschance deutlich erhöhen. Die Ermüdungserscheinungen werden gemindert, wenn der Kräfteverbrauch durch Erholungspausen im Wasser vermindert wird. Alle Möglichkeiten des Überwasserhaltens zur Überbrückung von Erschöpfungszuständen erfordern vom Erschöpften hohe Konzentration.

Verhalten bei einer Erschöpfung

1. Ausruhen in der Rückenlage ("Seestern"/"Toter Mann")

  • Der Erschöpfte legt sich flach ausgestreckt auf den Rücken
  • Der Kopf taucht bis zu den Ohren ins Wasser und das Kinn wird leicht zur Brust gezogen
  • Hände und Beine sorgen bei möglichst geringem Kraftaufwand für das Gleichgewicht und unterstützen gleichzeitig den durch die Atmung bedingten unterschiedlichen Körperauftrieb.

2. Kraftsparende Überlebenslage (Bauchlage)

  • Bei der kraftsparenden Überlebenslage liegt der Schwimmer in Bauchlage mit gegrätschten Beinen entspannt auf dem Wasser
  • Das Gesicht liegt im Wasser
  • Der Schwimmer atmet ruhig und langsam in das Wasser aus und hebt lediglich zur Einatmung den Mund kurz über die Oberfläche

Diese Lage ist immer dann zu bevorzugen, wenn aufgrund der bewegten Wasseroberfläche das Ausruhen in Rückenlage nicht möglich ist und wenn z.B. die Gefahr besteht, dass Wasser in das Gesicht gespült wird.

Quelle: Ausbilderhandbuch Rettungsschwimmen der DLRG, Neuauflage 2009, 2. korrigierte Auflage 2012, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (Hrsg.), Bad Nenndorf.

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Katharina Ditschke