Spenden: Geldscheine im Korb (Foto: Colourbox, Erwin Wodicka)

Spenden sind ein Milliardengeschäft

Fünf Tipps: So spenden Sie richtig!

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Heidi Schnurr
Peter Mühlfeit

Rund 5,4 Milliarden Euro haben die Bundesbürger 2020 nach Angaben des Deutschen Spendenrats für wohltätige Zwecke ausgegeben. Wir haben fünf Tipps, worauf Sie beim Spenden achten sollten.  

1. Machen Sie sich klar, für wen und was Sie spenden wollen

Ob Fernsehen, Zeitungen, im Internet, an der Haustür oder auf der Straße: An Spendenaufrufen mangelt es wirklich nicht. Machen Sie sich deshalb klar, für wen Sie spenden wollen - ob für Kinder, Menschen in Not, die Umwelt oder Tiere.

Fragen Sie sich ruhig: Welches Thema interessiert mich am meisten, wo kann ich am meisten bewirken? Lassen Sie sich nicht mit Geschenken, Fotos oder Spendenlisten unter Druck setzen. Unbestellte Geschenke darf man behalten, auch wenn man nichts spendet. 

2. Prüfen Sie, ob die Organisation vertrauenswürdig ist

Ist diese Entscheidung getroffen, informieren Sie sich über die Organisationen, die Sie unterstützen wollen. Gehen Sie auf deren Website und prüfen Sie: Sind die Angaben einigermaßen aktuell, werden die Projekte ausführlich beschrieben, ist die Organisation transparent bei den Finanzen?

Das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) vergibt Spendensiegel an Organisationen. Zu den Kriterien gehört, dass die Hilfswerke mindestens zwei Jahre tätig sind und mehr als 25.000 Euro Gesamteinnahmen pro Jahr haben. Zudem dürfen davon höchstens 30 Prozent für die Verwaltung ausgegeben werden.

Die meisten Organisationen, die das Siegel tragen, liegen aber weit unter diesen Verwaltungskosten. Hier können SIe prüfen, ob die Organisation ein Spendensiegel hat. Geprüft werden beim DZI aber nur Spendenorganisationen, die sich selbst für eine Prüfung gemeldet haben und auch die Kosten dafür zahlen.

Das DZI führt auch eine Negativliste mit Organisationen, von denen Sie besser die Finger lassen.

3. Prüfen Sie, ob die Spende Wirkung zeigen kann

Wirkungsvolle Organisationen kann man daran erkennen, dass sie eine klare Vision und einschlägige Erfahrungen in dem Themenfeld haben, für das gesammelt wird. Es werden transparente Ziele gesetzt und überprüft. Und die Organisation informiert regelmäßig über das Erreichte und die Verwendung der Spenden.

4. Schauen Sie genau hin, bevor Sie etwas unterschreiben

Durch regelmäßige Zahlungen oder eine Fördermitgliedschaft können Sie dauerhaft Gutes bewirken. Aber bevor Sie unterschreiben, schauen Sie genau hin, es sind auch viele "schwarze Schafe" unterwegs. Prüfen Sie wie bei allen Verträgen Laufzeit und Kündigungsfristen.

Wer eine Fördermitgliedschaft eingeht, sollte wissen: Ein Großteil der Spende wird oft für Werbung und Verwaltung ausgegeben. Meist bleibt nur nur ein kleiner Teil für den wohltätigen Zweck übrig. Man sollte sich auf jeden Fall genau über die Mitgliedschaft informieren und sich einen Überblick über die Organisation verschaffen.

5. Spenden Sie so, dass Ihr Geld am meisten nützt

Spenden für die Hochwasseropfer, die an Hilfsorganisationen oder Bündnisse wie "Aktion Deutschland hilft" und das "Aktionsbündnis Katastrophenhilfe" gingen, verteilen das Geld an die vielen Partnerorganisationen vor Ort, wie das Deutsche Rote Kreuz oder die Malteser.  (Foto: SWR)
Die Spendenbereitsschaft nach der Flutkatastrophe war unglaublich hoch in Deutschland.

Zweckgebundene Spenden geben ein gutes Gefühl, um ein bestimmtes Anliegen zu unterstützen. Es schränkt die Organisation aber ein, das Geld an der Stelle zu einzusetzen, an der es dringender gebraucht würde. Deshalb: Wenn Sie einer Organisation vertrauen, vertrauen Sie ihr auch, dass sie das Beste mit Ihren Geld macht.

Spenden Sie lieber eine größere Summe als viele kleine, um die Verwaltungskosten niedrig zu halten. Spenden Sie am besten per Überweisung oder Lastschrift, nicht per Kreditkarte.

Hinweis: Spenden an gemeinnützige Organisationen können Sie von der Steuer absetzen. Lassen Sie sich daher eine Spendenquittung geben.

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Heidi Schnurr
Peter Mühlfeit