Gartenboden in zwei Händen - Humus (Foto: Colourbox)

Humusbildung fördern

Pflegetipps für den Boden im Garten

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AUTOR/IN
Martina Gräßer

Bodenpflege im Haus ist völlig selbstverständlich, doch Bodenpflege für die Gartenbeete erzeugt Fragezeichen. Wir haben Antworten.

Regenwasser im Garten halten

Wer jetzt das Regenwasser in den Garten einspeist, hat es im nächsten trockenen Sommer mit dem Gießen einfacher! Daher jetzt das Regenwasser vom Hausdach nutzen und so den Gartenboden wie einen Schwamm befeuchten als Vorrat.

Tipp: Fangen Sie das Wasser vom Dach mit einem so genannten Regendieb auf und lassen Sie es in den Garten laufen. Einmal in der Woche sollte man den Schlauch umlegen. So wird tiefgründig gewässert. Vorsicht: Leiten Sie nicht alles Wasser aus der Regenrinne unkontrolliert in den Garten, dann kann es bei Starkregen zu Überschwemmungen kommen. Ein Regendieb ist so konstruiert, dass zu viel Wasser weiterhin abgeleitet wird.

"Nähre den Boden und nicht die Pflanzen."

Humusbildung fördern

Mulchen schützt vor Austrocknung durch die Sonne und bildet Humus; Humus ist der beste Wasserspeicher. Neben dem Mulchen kommt auch mit Kompostgaben organische Masse in Beet. Mit einem gesunden Kompost können Sie das Bodenleben aktivieren, sozusagen den Boden verlebendigen und harmonisieren, wie es die biologisch-dynamischen Gärtner ausdrücken. Der Kompost soll demnach nicht nur die Abbauprodukte der Pflanzen enthalten, sondern die Lebenskräfte des Ausgangsmaterial sammeln

Kompostieren als Kunst

Kompost kann ein Gärtner nie genug haben. In puncto Trockenheit verbessert er, wie auch abgelagerter Mist die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern. (Foto: SWR, Lara Bousch)
Kompost kann ein Gärtner nie genug haben.

Kompostieren ist die Kunst, pflanzliche Abfälle so zu mischen und durch eine Verrottung zu führen, dass eine gut riechende, dunkle Erde entsteht. Bieten Sie den Organismen eine reichhaltige Mischung an, die nicht zu nass und nicht zu trocken ist.

Bei sehr wasserhaltigen Gemüseabfällen benötigen Sie trockenes, saugfähiges Strukturmaterial zum Untermischen, wie Häckselgut, Laub oder Bio-Katzenstreu (trockenes Material) und Urgesteinsmehl. Pro Woche sollten Sie 2 Esslöffel Steinmehl untermischen. Die Menge ist jedoch abhängig von der anfallenden Menge Abfall. Zu trockenes Material sollten Sie anfeuchten.

Das "A und O" einer guten Kompostierung ist das Mischen, zum Beispiel mit einer Kompostgabel. Offene Kompostsysteme werden mit einem speziellen Vlies vor dem Austrocknen und vor zu vielen Niederschlägen geschützt. Die im Kompost entstehende Wärme wird so besser gehalten und dem Prozess zugeführt.

Gesteinsmehle für mehr Fruchtbarkeit

Mit Gesteinsmehlen können Sie die Fruchtbarkeit der Erde erhöhen, denn sie fördern den Humusaufbau. Wertvolle Ton-Humus-Komplexe entstehen, wenn Regenwürmer Gesteinsmehl aufnehmen und "verdauen". Krümmelig-lockere Erde, die Feuchtigkeit binden kann, ist das Ergebnis. Die Pflanzen werden mit Calcium, Magnesium und Eisen versorgt sowie mit Spurenelementen wie Zink, Mangan und Kupfer.

Regenwurm (Foto: Colourbox)
Der Regenwurm macht aus abgestorbenen Pflanzenresten Humus

Auch mit Silicium bzw. Kieselsäure ist wichtig. Sie wird von der Pflanze aufgenommen und in die Zellen eingelagert. Das erhöht die Widerstandskraft der Pflanzen gegen Pilze und andere Schadorganismen. Das Gemüse auf dem Teller wird dadurch hochwertiger.

Sollten Sie mal wieder Probleme mit Läusen oder Erdflöhen haben, so können Sie feinstes Gesteinsmehl im Morgentau verstäuben. Die Feuchtigkeit auf den Blättern sorgt für gute Haftung. Beim Ausbringen darauf achten, dass auch die Blattunterseite bestäubt wird. Die Tiere werden nicht getötet, sondern vertrieben. Somit fördern Sie ein natürliches Gleichgewicht.

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Martina Gräßer