Obst am Boden eines Baums (Foto: Colourbox, Knud Erik Christensen           )

Pockenmilbe, Apfelwickler & Co.

Was tun, wenn Obstbäume krank sind?

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Was gibt es Besseres, als selbst geerntetes Obst? Aber nicht immer läuft alles glatt. Plötzlich sehen die Blätter komisch aus oder das Obst ist angestochen. Doch was ist dann zu tun?

Grundsätzlich gilt: Im Garten nur auf biologische Mittel setzen, und das meiste ist halb so schlimm. Hier ein Überblick einiger Schäden:

Pockenmilben

Pockenmilbenbefall an der Weinrebe (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Seltsame kleine Höcker auf dem Blatt? Das könnte das Ergebnis eines Pockenmilbenbefalls sein. Ein im Garten zugelassenes Spritzmittel gibt es nicht und ist auch nicht nötig.

Was ist zu tun?

Keinesfalls alle befallenen Blätter abmachen, wie mitunter empfohlen wird. Denn hat ein Baum zu wenig Blätter, um Photosynthese zu betreiben, schwächt ihn das komplett. Da der Befall nicht schadet und auch die Früchte nicht leiden, vertraut man am besten auf Raubmilben, die die Pockenmilben zuverlässig dezimieren. Die Natur regelt es einfach selbst!

Kräuselkrankheit

Die Kräuselkrankheit befällt besonders gern Pfirsichbäume. Dafür verantwortlich ist ein Pilz, der nur schwer zu bekämpfen ist. Mit biologischem Stärkungsmittel fördert man die Abwehrkräfte des Baums, muss damit aber bereits Ende Januar vor dem Austrieb der Knospen beginnen. Am besten auch die befallenen Blätter dran lassen, wenn sie keine Photosynthese mehr machen können, fallen sie von selbst ab. Blätter müssen nicht weggeräumt werden.

Empfehlung: robuste Sorten pflanzen, etwa “Revita” oder “Benedicte”.

Apfelwickler

Apfelwickler (Laspeyresia pomonella, Cydia pomonella, Carpocapsa pomonella), sitzt auf einem Blatt (Foto: IMAGO, Imago)

Der kleine Falter legt seine Eier in die Fruchtansätze und kleine, gefräßige Maden futtern sich im Apfel satt. Der Apfelwickler ist mit der schwerwiegendste Schädling bei Apfelbäumen, der durch die zunehmende Wärme profitiert.

Das Ziel ist, den Befall möglichst klein zu halten, indem wir die angestochenen Früchte abpflücken oder spätestens, wenn sie am Boden liegen, aufsammeln und vernichten. Nicht auf den Kompost geben sondern entsorgen, oder in Wasser verjauchen und das Wasser dann vergießen. So verhindern wir, dass neue Falter schlüpfen. Wärmeliebend, schwer zu bekämpfen; auch Pheromonfallen sind keine Bekämpfungsmethode

Blattläuse

Blattläuse auf einem Blatt. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / Zoonar | Amelia Martin)
Blattläuse auf einem Blatt.

Blattläuse sind grundsätzlich nicht schlimm, sondern willkommenes Futter für Nützlinge. Auch hier sollten wir im Garten aufs Spritzen verzichten. Ist ein Befall zu stark, können wir die Blattläuse von den Trieben mit einem Wasserstrahl abspritzen, die Triebspitzen abzupfen oder mit Kaliseife versehenes Wasser auf die betroffenen Stellen sprühen. Ansonsten freuen sich die Vögel und Marienkäfer.

Feuerbrand

mit Feuerbrand befallener Weißdornzweig (Foto: IMAGO, Imago)

Wirklich ernst zu nehmen ist der Feuerbrand, eine bakterielle Krankheit, die Apfel-, Birn- und Quittenbäume befällt. Typisch für Feuerbrand sind Triebspitzen, die sich braun verfärben und sich krümmen.

Feuerbrand ist gut beherrschbar, wenn befallene Triebe regelmäßig bis ins gesunde Holz herausgeschnitten werden. Die infizierten Triebe müssen sicher über den Restmüll entsorgt werden. Nur wenn nicht zügig gehandelt wird, muss ein Baum ganz gefällt werden.

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