Wildunfall - die wichtigsten Infos (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / CHROMORANGE | Udo Herrmann)

Das sollten Sie wissen

So vermeiden Sie Wildunfälle

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Bei Nebel, vermehrter Dunkelheit und nassen Straßen steigt das Risiko von Wildunfällen erheblich. Da ist Aufmerksamkeit gefragt!

So wird ein Wildunfall am besten verhindert:

Wildwechsel-Schild: So verhältst du dich beim Wildunfall (Foto: imago images / Martin Müller)
  • Zeigen Warnschilder "Wildwechsel" an, sollten Sie sofort den Fuß vom Gas nehmen und langsam und konzentriert fahren. Aber auch sonst gilt: Behalten Sie Wald- und Straßenränder sorgfältig im Auge und seien sie stets bremsbereit. Denn in etwa 80 Prozent aller Fälle taucht das Wild nur 20 Meter und kürzer vor Ihrem Fahrzeug auf. Wer da zu schnell fährt, hat keine Chance mehr.
  • Die größte Gefahr droht in der Morgen- und Abenddämmerung, während der Nacht und bei Nebel.
  • Besonders gefährlich sind neue Straßen, die durch Waldgebiete führen, weil die Tiere ihre gewohnten Wechsel beibehalten.
  • Ein Tier kommt selten allein. Sie sollten immer mit "Nachzüglern" rechnen.
  • In bewaldeten Gegenden sollten Sie nachts, soweit es möglich ist, mit Fernlicht fahren. Dadurch wirken die Augen der Tiere wie Rückstrahler und sind besser zu erkennen. Falls Wild im Scheinwerferlicht auftaucht, sofort abblenden, bremsen und hupen.
  • Besondere Vorsicht ist tagsüber auch in Ausflugsgegenden geboten. Dort wird Wild oft aufgescheucht.
  • Von September bis Januar und von Juli bis August ist sogenannte Blatt- oder Brunftzeit. Viele Tiere sind nun auf "Brautschau", ihre Reaktionen sind dann spontaner und deshalb für Autofahrer noch gefährlicher.
  • Achtung: Bei einer Rast in Waldgebieten sollten Sie auf Rastplätzen und Wegen bleiben, um das Wild nicht beunruhigen. Es könnte sonst flüchtig werden und andere PKW-Fahrer gefährden. Und ganz wichtig: Auch Hunde sollte man hier nicht in Wald und Feld laufen lassen!

Was tun, wenn es zu einer Kollision gekommen ist?

Im Herbst passieren besonders viele Wildunfälle mit Rehen und Wildschweinen (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
  • Egal ob Rehbock, Wildsau oder Fuchs: Lässt sich ein Zusammenprall mit dem Wild nicht vermeiden, sollten Sie das Lenkrad immer gut festhalten und fest bremsen. Auf keinen Fall ausweichen! Ausweichmanöver können schlimme(re) Folgen haben. Auch für andere Verkehrsteilnehmer.
  • Nach einem Unfall: Sofort Warnblinkanlage einschalten und Unfallstelle absichern.
  • Falls das Tier tot ist: Das Tier mit Handschuhen an den Randstreifen schaffen, damit keine Folgeunfälle passieren. Achtung: Wegen eventueller Tollwutgefahr sollten Sie das Tier nicht mit bloßen Händen anfassen.
  • Ist das Tier verletzt, sollten Sie besser Abstand halten. Es könnte sonst in Panik geraten und aggressiv werden. Sie sollten einem angefahrenen und verletzten Tier, das flüchtet, auch nicht folgen. Besser: Für die spätere Meldung die Fluchtrichtung merken oder markieren. So kann der Jäger oder Förster später mit einem ausgebildeten Hund dem verletzten Tier folgen und es von seinem Leiden erlösen.
  • Wild niemals mitnehmen! Wer Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei schuldig. Strafanzeige droht!
  • Wichtig: Unfall sofort der Polizei melden. Diese informiert den zuständigen Jagdpächter und stellt Ihnen vor Ort eine Bescheinigung über den Wildunfall aus. Das ist wichtig für den Schadensersatzanspruch.
  • Auch wenn es glimpflich ausging: Nach dem Unfall ist es wichtig, dass Sie den Vorfall auch in das Tierfund-Kataster eintragen. Nur so können wichtige Daten gesammelt und und in Zukunft an den Unfallschwerpunkten geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Das Statistische Bundesamt erfasst nämlich nur Fälle, in denen Personen zu Schaden kommen.

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AUTOR/IN
SWR Fernsehen