Saubere Handtücher (Foto: Colourbox)

Richtig waschen und trocknen

Saubere Handtücher ohne Keime für die richtige Hygiene

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AUTOR/IN
Christiane Sütterle

Wie oft soll man Handtücher waschen und wie am besten trocknen? Haushaltsexpertin Martina Schäfer gibt Tipps, wie Sie Keime fernhalten.

Unsere Handtücher werden stark beansprucht. Schnell durch das Gesicht, dann der ganze Körper und später nach dem Toilettengang noch die Hände. Auch wenn man sie mit dem bloßen Auge nicht sieht, sind sie doch vorhanden: Das feuchtwarme Klima im Badezimmer ist die ideale Voraussetzung für das Überleben von Keimen, Sporen, Pilzen und Bakterien.

Gibt es kein Fenster im Badezimmer, ist dies eine weitere Möglichkeit, dass sich die Krankheitserreger vermehren. Forscher der Universität Arizona stellten 2014 durch Untersuchungen fest, dass 90 Prozent der Handtücher im Bad mit Fäkalkeimen in Kontakt kommen.

In jedem Haushalt gibt es Mikroorganismen, also Bakterien und Viren, was auch völlig normal ist. Unter bestimmten Bedingungen können sie aber auch zu einem Gesundheitsrisiko werden.

Bieten Frottiertücher einen idealen Nährboden für Bakterien?

Es gibt eine Untersuchung eines Furtwängler Forschungsinstitut, die darauf schließt, dass Bakterien an der Zellulose, aus der die Baumwolle besteht, knabbern und sich so vermehren können. Das stellt aber in der Regel kein übermäßiges Gesundheitsrisiko dar.

Unterschiedliche Tücher für Körper und Gesicht?

Unbedingt. In den Handtüchern landen oft Schmutz, Körpersekrete und Hautschuppen. Die haben im Gesicht nichts zu suchen. Darum empfiehlt es sich, für das Gesicht ein Handtuch zu nehmen und für den Körper ebenfalls ein eigenes. Dann wird nichts im Gesicht verteilt und es kommt nicht zu Hautunreinheiten.

Handtücher nicht mit anderen teilen? Gilt das auch in der Familie?

Hier gilt das gleiche wie eben beschrieben. Jeder, auch in der Familie, hat eine andere Auffassung von Körperhygiene.

Wie oft sollten Handtücher gewechselt werden?

Auch wenn man es dem Handtuch nicht ansieht, können sich unzählige Bakterien darauf angesammelt haben. Ein Wechsel alle zwei bis drei Tage wird empfohlen.

Wie oft Duschtücher wechseln?

Hier empfiehlt sich ein Wechsel nach dreimaliger Benutzung.

Welche Temperatur beim Waschen einstellen?

Eine ausreichende Handtuchhygiene erreicht man mit einem 60-Grad-Waschgang und einem Pulvervollwaschmittel, Tabs oder Granulat. Diese enthalten im Gegensatz zu Flüssigwaschmitteln Bleiche, die auch desinfizierend wirkt. Genauso wichtig ist aber auch eine saubere Waschmaschine. Nach dem Waschgang immer das Bullauge offen lassen, Gummiring und Einspülfach sauber halten.

Handtücher in der Waschmaschine bei 60 Grad waschen (Foto: Colourbox)
Handtücher in der Waschmaschine bei 60 Grad waschen

Was ist von speziellen antibakteriellen Waschmitteln zu halten?

Diese sind eventuell notwendig, wenn sich eine erkrankte Person im Haushalt befindet. Ansonsten reicht der 60-Grad-Waschgang mit einem Pulvervollwaschmittel völlig aus.

Wie gut sind Handtücher aus Mikrofaser?

Mikrofaserhandtücher sind aus einer synthetischen Faser. Sie trocknet schnell und bietet den Mikroben keine Nahrung wie zum Beispiel Naturfasern auf Cellulosebasis. Das flauschige Gefühl fehlt ein wenig. Sie sind für unterwegs wegen der Trocknungseigenschaft und des Gewichtes absolut zu empfehlen. Aber Achtung beim Kauf! Viele kann man nur bei 40 Grad waschen. Es gibt aber auch welche, für die 60 Grad kein Problem darstellen.

Was gibt es beim Trocknen zu beachten?

Handtücher sollten immer möglichst schnell trocknen. Wenn ich nach dem Schwimmbad die nassen Handtücher in meiner Tasche transportiere, anschließend sofort in die Waschmaschine. Wenn ich sie nach dem Abtrocknen aufhänge: Luftig, breit, möglichst warm und nicht am Haken. Besonders geeignet sind die heizbaren Handtuchtrockner. Dort können sie freihängend trocknen. Ein feuchtes Tuch fängt an zu leben.

Sollte man Geschirrtücher bügeln?

Durch das Bügeln haben wir einen weiteren thermischen Prozess. Eine super Kombination: chemische (Waschmittel), thermische (60 Grad Waschgang) und eine weitere thermische Desinfektion durch das Bügeln bei ca. 120 Grad. Durch das Glätten der Faser verhindern wir zudem eine schnelle Wiederverschmutzung. Das sollten wir auch zum Standardprogramm und zur Hygiene-Sicherung bei unserer Bettwäsche machen.

Was ist von Zusätzen zu halten?

Antibakterielle Ausstattungen bei Mikrofaser halte ich für eine gute Idee. Ansonsten reicht das bewährte Vollwaschmittel in Pulverform völlig aus.

Wer sein Waschmittel selbst herstellen möchte, hier das Rezept von Carina Rau vom BUND Stuttgart:
50 g Kernseife
75 g Waschsoda (4 EL)
75 g Natron (3 EL)
Ein paar Tropfen ätherisches Öl
Glasgefäß zur Aufbewahrung
Herstellung: Kernseife sehr fein reiben. Waschsoda und Natron abwiegen/abmessen und mit der geriebenen Kernseife gut vermischen Ein paar Tropfen ätherisches Öl dazugeben Alles gut mischen und in einem Glas aufbewahren.
Für eine normal dreckige Ladung reichen 2-3 EL der Mischung. Sie eignet sich für helle Wäsche und für Kochwäsche, da sie durch das Soda etwas bleichend wirkt.

Expertin im Studio: Martina Schäfer, Haushaltwirtschaftliche Betriebsleiterin

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