Erdbeere am Strauch (Foto: Colourbox)

Sonne, gute Erde, robuste Sorten

Balkon und Garten: So leicht können Sie Erdbeeren selbst anbauen

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AUTOR/IN
Christiane Gorse

Eigenes Naschobst ist einfach herrlich: Erdbeeren gehören zum leckersten und einfachsten Obst zum Selberziehen. Wichtig sind Sonne, gute Erde, robuste Sorten.

Erdbeeren richtig pflanzen

Der Standort sollte sonnig und der Boden locker und humushaltig sein. Das "Herz" der Erdbeere, dort wo die Wurzeln in die eigentliche Pflanze übergehen, muss dicht über dem Boden sein. In Beeten pflanzt man die Erdbeeren am besten in Reihen mit jeweils 60 bis 90 Zentimeter Abstand zur nächsten Reihe. So hat man genug Platz, um die Erdbeeren zu gießen und zu pflücken. Zwischen den einzelnen Pflanzen innerhalb einer Reihe sollte der Abstand etwa 30 Zentimeter betragen.

Erdbeeren richtig pflegen

Erdbeeren brauchen guten Boden, daher im Frühjahr mit Kompost düngen. Setzen die pflanzen Blüten an, empfiehlt es sich, Stroh unter den Pflanzen auszubreiten. Das verhindert das vorzeitige Faulen der Früchte. In der Regel tragen die Pflanzen im zweiten und dritten Jahr die meisten Früchte, danach sollte entweder anderes Gemüse gepflanzt werden, oder die alten Pflanzen an einem neuen Standort verschoben werden.

Die Erdbeerernte in Südbaden ist in diesem Jahr sehr hoch: Schon nach drei Wochen hätten sie die Menge der gesamten Saison 2021 geerntet, berichtet Lorenz Boll, Geschäftsführer des Obst- und Gemüsevertrieb Südbaden GmbH. (Foto: SWR, Dirk Starke)
Bei richtiger Pflege stimmt der Ertrag

Erdbeeren im Hochbeet

Ein Hochbeet bietet sich geradezu an, um Erdbeeren zu pflanzen. Besonders gut machen sich hängende Sorten, die man an den vorderen Rand pflanzen kann. So hängen die Früchte in der Luft und es droht keine Gefahr von Schimmel- und Pilzsporen. Meist muss ein Hochbeet jede Saison mit Erde aufgefüllt werden, weil die Erde absackt. Dann muss man im Frühjahr die Erdbeeren großzügig ausgraben und nach dem Auffüllen wieder einpflanzen. Denn: das Erdbeerherz darf nicht mit Erde bedeckt sein!

Erdbeeren auf dem Balkon

Zwar sind Erdbeeren keine klassischen Balkonpflanzen, aber an einem sonnigen Platz gedeihen sie auch gut im Topf oder Kasten. Der gewählte Standort sollte allerdings nicht zu windig sein. Für den Anbau eignen sich Balkonkästen hervorragend, da die Pflanzen sehr einfach in einer Reihe gesetzt werden können und sich nicht gegenseitig beschatten.

Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte jedoch mindestens 20 Zentimeter betragen. Erdbeeren im Allgemeinen benötigen nicht sonderlich viel Pflege. Wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Wasser und organischem Dünger.

Einem Hund wird eine Erdbeere entgegengehalten (Foto: Adobe Stock/ mraoraor)
Einer Erdbeere kann fast niemand widerstehen.

Erdbeer-Pflanzen stärken

Stärkungsmittel wie eine EM-Lösung (Effektive Mikroorganismen), in die man die junge Pflanze vor dem Setzen taucht, machen die Erdbeerpflanzen robuster und das gesamte Pflanzenwachstum wird stimuliert.

Das ist eine völlig andere Wirkungsweise als beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, die zwar eine direkte Wirkung gegen Krankheiten und Schädlinge haben, aber gerade bei Naschpflanzen nicht eingesetzt werden sollten. Als Alternative zu Pflanzenschutzmitten haben sich auch Stärkungsmittel mit dem Bakterium Bacillus Subtilis bewährt.

Gute Sorten für den eigenen Erdbeer-Anbau

Florika ist eine Wiesenerdbeere, die ganz pflegeleicht ist. Drei bis vier Pflanzen werden pro Quadratmeter angepflanzt, die Ausläufer bedecken dann bald von ganz alleine die Fläche. Die Sorte ist recht krankheitsresistent, die Früchte reifen über dem Laub und sind dadurch leicht zu finden.

Sehr ertragreich ist die einzelne Pflanze nicht, aber die Menge auf der Erdbeerwiese führt dann doch zu gutem Ertrag. Die Florika kann auch unter Büschen und Bäumen als Bodendecker angepflanzt werden, bei zu wenig Sonne allerdings gibt`'s aber keine Früchte – zu schattig darf es auch für Florika nicht sein.

Lambada ist eine sehr aromatische frühe Sorte, die leider etwas mehltauanfällig ist und auch zur Rhizomfäule neigt. Trotzdem können Sie diese Sorte ausprobieren, weil sie auch ein wenig enger gepflanzt werden kann als andere und besonders gut schmeckt.

Mieze Schindler ist eine alte Liebhabersorte, sozusagen der Klassiker schlechthin, die einmal im Jahr trägt. Die Früchte schmecken prima, sind manchmal ein bisschen unförmig und etwas weich – zum Transport gar nicht geeignet, dafür aber eine tolle Sorte für den Garten! Nachteil: Weil es die Mieze Schindler nur als weibliche Pflanze gibt, braucht sie andere Pflanzen zum Bestäuben.

Erdbeeren vom Bodensee (Foto: SWR, Moritz Kluthe)

Ostara ist eine remontierende, das heißt durchtragende Sorte. Wir empfehlen sie, obwohl es die Meinung gibt, dass Ostara Hitze nicht gut verträgt. Durch sie haben wir aber ab Mitte Juni bis zum ersten Frost immer wieder Früchte – eine schöne Naschpflanze, bei der es sich lohnt, die Fruchtstände auszubrechen, so dass pro Fruchtstand fünf Früchte bleiben, die dann auch etwas größer werden.

Hummi's Sengana Selection liefert schöne, große Früchte mit intensivem, klassischem Erdbeer-Aroma, auch einmaltragend. Die Erdbeersorte ist durch den aufrechten Wuchstyp sehr robust und bringt schöne wohlschmeckende, dunkelrote Früchte hervor. Die Erdbeeren wachsen weiter oben und bekommen dadurch mehr Sonnenlicht ab. Die Früchte schön süß und aromatisch, und bei Regen trocknen sie schneller ab. So wird auch die Gefahr der Fäulnis eingedämmt. 

Honeoye ist eine einmal tragende Sorte, die schon früh blüht und trägt. Die robusten Pflanzen bilden große, tiefrot gefärbte Erdbeeren mit herrlichem Duft und sehr gutem Geschmack. Die Sorte überzeugt außerdem mit hohem Ertrag, der auch Marmelade-Kochen ermöglicht.

Hänge- oder Klettererdbeeren eignen sich besonders für die Topfkultur. Mit ihren langen Ranken bilden sie üppig Blüten und Früchte, die man je nach Sorte ab Juni bis zum ersten Frost ernten kann. Sortentipps: Klettererdbeere Hummi, Elan oder Rosalie.

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Christiane Gorse