Sneakers sind gut für die Füße (Foto: Colourbox)

Gut zu Fuß

Einlagen und Schuhe gegen Fußschmerzen

Stand
AUTOR/IN
Christiane Sütterle

Schmerzende Füße - darunter leiden zwei Drittel der Menschen im Laufe ihres Lebens. Gute Schuhe und Einlagen für die Schuhe können oft helfen, die Schmerzen zu lindern.

Oft stecken hinter Fußschmerzen Fehlstellungen. Dann helfen orthopädische Einlagen. Aber auch Sie selbst können zuhause einiges bei schmerzenden Füßen tun.

Welche Fußfehlstellungen gibt es?

Oft sind ungeeignete, zu enge Schuhe und High Heels schuld, denn sie können zu Fehlstellungen der Füße führen:

1. Spreizfuß

Die häufigste Fehlstellung ist der Spreizfuß. Dabei verbreitert sich der Vorfuß, die Mittelfußknochen klaffen zunehmend auseinander. So entsteht der sogenannte Spreizfuß, der auch in einen Hallux valgus übergehen kann.

Übergewicht und ein schwaches Bindegewebe, aber vor allem das Tragen hoher und spitzer Schuhe begünstigen die Verformung des Vorfußes. Schmerzen in den Füßen, insbesondere beim Gehen, sind häufig mit dem Spreizfuß verbunden. Auch fällt es vielen Betroffenen schwer, bequeme Schuhe zu finden, da sie meist an den Seiten drücken.

2. Der Knick-Senkfuß

Beim Knick-Senkfuß senkt sich zunächst das Längsgewölbe, die Innenseite des Fußes, ab. Damit einhergehend ist häufig auch ein Abknicken des Fußes zur Innenseite.

3. Der Plattfuß

Der Plattfuß ist eine Kombination von Spreiz- und Knick-Senkfuß und meist die Auswirkung geschwächter Sehnen und Bänder. Auch Übergewicht oder Rheuma können die Fehlbildung begünstigen.

Zur Krankheit wird der Plattfuß, wenn Schmerzen entstehen, die Innenseite des Fußknöchels anschwillt oder sich entzündet. Bei Schmerzen sollten Sie zu einem Arzt gehen.

Wie wirken sich verschiedene Schuhe auf unsere Füße aus?

Bei spitzen Pumps mit Absätzen kann sich der große Zeh über den mittleren schieben. Der gefürchtete Hallux Valgus mit Schmerzen und Gelenkentzündungen entsteht. Außerdem verändert die Steilstellung die Statik im Körper und führt zur erhöhten Gelenkabnutzung in Knie, Hüfte und Rücken. Aber auch ein eleganter Halbschuh aus Leder hat Nachteile. Die dünne harte Sohle dämpft kaum. Er ist oft steif. Verspannungen in Hüfte und Nacken können daher rühren.

Lederschuhe und Pumps  (Foto: Colourbox)

"Der Sneaker ist auf jeden Fall geeigneter. Er ist viel beweglicher, flexibel und macht die Bewegung des Fußes mit. Er bringt dem Fuß auch einen gewissen Platz. Nach außen Formbarkeit, das ist prima. Er ist natürlich sehr gerade und es ist fast ein bisschen so, als wenn man barfuß laufen würde. Barfuß laufen sollte jemand auf Dauer nur machen, wenn er einen absolut gesunden Fuß hat." (Dr. Ulrich Betz, Universtitätsmedizin Mainz)

Worauf sollte man bei Einlagen achten?

In vielen Fällen können Fußschmerzen durch das tägliche Tragen von orthopädischen Einlagen gelindert oder sogar komplett therapiert werden. Einlagen unterstützen die natürliche Funktionsweise des Fußes und können helfen, schmerzhafte Entzündungen zu vermeiden.

Orthopäische Einlagen sollten immer individuell angepasst werden. Der Orthopädie-Schuhtechniker untersucht die Füße zunächst manuell. Eine besonders zuverlässige Methode ist die Analyse der Laufbewegung und eine elektronische Messung der Belastungs- und Druckverteilung. Dazu stellt sich der Patient auf eine Plattform, die eine millimetergenaue Messung der Fußstellung und der wirkenden Fußdruckkräfte vornimmt – sowohl statisch, beim Stehen, als auch dynamisch, beim Gehen bzw. Laufen. Drucksensoren erfassen diese Belastung und leiten die Daten an einen Computer weiter. Dies ermöglicht eine exakte Analyse auch geringerer Fehlstellungen. Die Einlagen werden dann anhand der ausgewerteten Daten hergestellt.

Krankenkassen zahlen jährlich bis zu zwei Paar orthopädische Einlagen

Für gesetzlich Versicherte gilt: Orthopädische Einlagen werden vom Arzt verordnet, die Kosten werden von gesetzlichen Krankenkassen zum größten Teil übernommen. Auch die meisten privaten Krankenkassen zahlen Einlagen. Schauen Sie für weitere Informationen in Ihren Versicherungsunterlagen nach.

Was kann ich selbst für meine Füße tun?

Durch Training der Fußmuskulatur kann man chronischen Fehlbelastungen und Fußbeschwerden vorbeugen und entgegenwirken. Fünf Übungen, wie Sie ihre Füße zuhause ganz einfach trainieren können, finden Sie hier.

Die Universitätsmedizin Mainz bietet eine präventive Fußschule an, die von zahlreichen Krankenkassen als Präventionsmaßnahme anerkannt wird.

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Christiane Sütterle