Das Beizen von Saatgut bedeutet, dass das Saatgut vor dem Säen mit einer stärkenden Flüssigkeit behandelt wird, die in den Keim eindringt. Traditionell gibt es dieses Verfahren schon sehr lange. Im industriellen Landbau werden Samen heute meist mit chemischen Substanzen, die Insekten schädigen und Krankheit verhindern sollen, behandelt.
Auch für den Hobbybereich gibt es sogenanntes pilliertes Saatgut, dass von einem Kern mit Substanzen umgeben ist. Oft ist es einfach mit Ton und Dolomit ummantelt, damit die kleinen Samen besser zu handhaben sind und die Abstände besser gewährleistet werden können. Hier hilft ein Blick auf die Packung, um zu klären, was verwendet wurde!

Saatgut selbst zu beizen ist eine gute Methode, schon von Anfang an für eine Kräftigung des Keims zu sorgen:
Beizen mit Milch
Hülsenfrüchte, Gurken und Kürbisse werden durch das Beizen mit fettarmer Milch mit Lecithin versorgt und damit vor Mehltau geschützt. Die Samen und Bohnenkerne werden dafür 12 Stunden in etwas Milch eingeweicht und dann in die Erde gelegt
Beizen mit Knoblauch
Nachtschattengewächse, die von der Krautfäule in Mitleidenschaft gezogen werden, können mit Knoblauch gestärkt werden. Dazu 10 Gramm gehackten Knoblauch in 100 ml lauwarmem Wasser etwas eine Stunde lange ziehen lassen. Tomatensamen darin einweichen, nach 15 Minuten abseihen und dann aussäen.
Beizen mit Schachtelhalm
Schachtelhalm enthält Kieselsäure, die stärkt die Zellstruktur und schützt vor der Umfallkrankheit. Zum Beizen 30 Gramm getrockneten Schachtelhalm in 0,5 Liter Wasser einen Tag lang einweichen. Den Sud dann 30 Minuten köcheln lassen, um die Kieselsäure bestmöglich zu lösen, und darin das Saatgut etwas 15 Minuten einweichen, dann aussäen. Wenn sich das Saatgut zu feucht nicht aussäen lässt, auf einem Tuch antrocknen lassen und dann alsbald verwenden.
Expertin: Heike Boomgaarden