Eine Frau schaut sich die Knospen eines Baumes an (Foto: SWR, SWR -)

Wichtige CO2-Speicher

Baumpflege in Zeiten des Klimawandels

Stand
AUTOR/IN
Christiane Gorse

Bäume sind wertvolle Co2-Speicher und Sauerstoffproduzenten. Sie sind wie eine Klimaanlage. Aber die Wetterextreme machen auch den Bäumen zu schaffen. So schützen wir sie!

Junge Bäume schützen

Grundsätzlich wachsen Bäume auf fruchtbarem und ausreichend feuchtem Boden von allein und bleiben auch gesund. Doch gerade jungen Bäumen in voller Sonne setzt die zunehmende Sonneneinstrahlung zu.

Lange Trockenperioden können sie sehr schwächen, da sie mit ihren Wurzeln noch nicht so tief in den Boden vorgedrungen sind. Inzwischen wird empfohlen, junge Bäume in den ersten Jahren zu gießen.

Baumscheibe pflegen

Gerade bei jungen Bäumen hilft eine Baumscheibe, die etwa so groß wie der Durchmesser der Krone sein sollte. Denn Gras und Wiese nehmen dem Jungbaum viel an Nährstoffen und Wasser weg. Auf der Baumscheibe versickert das Wasser gut, besonders wenn im Sommer zusätzlich gegossen werden muss.

Ausgebrachter Kompost und Dünger kommt mit einer Baumscheibe wirklich dem Baum zugute. Eine Mulchschicht aus Laub hält die Erdoberfläche feucht und das Bodenleben aktiv. Im Sommer können Gründüngungspflanzen den Boden weiter fruchtbar und gesund halten, etwa mit Kapuzinerkresse oder Ringelblumen.

Risse in der Rinde

Spannungsrisse sind früher besonders im Winter ein Thema gewesen, etwa wenn bei kalten Temperaturen im Februar die Sonne schon Kraft hat. Dann wärmt sich die Rinde auf der Sonnenseite auf, während sie auf der Rückseite noch gefroren ist. Dieser Temperaturunterschied kann die Rinde von oben bis unten aufreißen lassen.

Zunehmend passiert das aber auch im Sommer, da die Sonneneinstrahlung im Zuge des Klimawandels intensiver geworden ist. Um diesen schweren Schaden zu verhindern, wird besonders bei Bäumen mit glatter Rinde und bei Obstbäumen generell empfohlen, die Rinde zu beschatten oder zu weißeln und damit ganzjährig zu schützen.

Riss in der Rinde (Foto: SWR, Christiane Gorse)

Stamm kalken oder beschatten

Zum Beschatten eignen sich Jutesäcke oder Matten beispielsweise aus Schilf, mit denen man den Stamm umwickelt. Sie halten mehrere Jahre. Allerdings sollte regelmäßig kontrolliert werden, dass die Befestigung nicht einwächst und damit Schaden entsteht.

Alternativ kann ein Baumanstrich auf Kalkbasis gewählt werden. Die weiße Farbe reflektiert die Sonne und der Stamm heizt sich nicht auf. Vorteil des Baumanstrichs: Der Leittrieb kann bis weit oben gestrichen und damit geschützt werden. Allerdings wird der Kalk im Laufe der Monate abgewaschen, so dass der Anstrich regelmäßig erneuert werden muss.

Weiß gekalkter Baum  (Foto: SWR, Christiane Gorse)

Schnittwunden klein halten

Ein regelmäßiger und fachgerechter Schnitt hält besonders Obstbäume vital und entfernt falsche Äste, bevor sie richtig dick geworden sind. Dabei sollte scharfes Werkzeug benutzt werden, damit die Wunden gut verheilen.

Schnittwunde an einem Baum (Foto: SWR, SWR -)
Die durch den Baumschnitt verursachten Wunden heilen in dieser Größe am besten von alleine. Sollten Sie jedoch dickere Äste mit einer Säge entfernt haben, empfiehlt Heike Boomgaarden, Baumwachs als Wundverschlussmittel aufzutragen.

Bodenpilze fördern: Mykorrhiza

Das Bodenleben ist entscheidend für gesunde Pflanzen. Dabei gehen Wurzeln und bestimmte Pilze im Erdreich eine wertvolle Symbiose ein: Der Pilz liefert dem Baum zum Beispiel Wasser und erhält dafür Kohlenhydrate, die der Baum durch Photosynthese herstellt. Die filigranen Pilzgeflechte der Mykorrhiza können zudem Bereiche im Boden für die Bäume erschließen, wo die gröberen Baumwurzeln nicht hingelangen können.

Im Zuge des Klimawandels erhält dieses Thema daher viel Aufmerksamkeit, denn dieses förderliche Pilzgeflecht stärkt die Pflanzen in vielen Stress-Situationen. Zu kaufen gibt es spezialisierte Produkte, die am besten schon bei der Pflanzung zum Einsatz kommen.

Nachträglich kann das Granulat nur in den Wurzelbereich des Baumes gebracht werden, indem man mit Stangen ca. vier Löcher in den Boden treibt und dann das Präparat dort hineingibt.

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