Eine Speicherkarte steckt in einem Smartphone. (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Smartphone im Urlaub

Cloud und SD-Karte: Wenn der Speicher im Handy knapp wird

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Andreas Reinhardt
Bild von Wirtschaftsredakteur Andreas Reinhardt (Foto: SWR)

Fotografiert wird unterwegs mit dem Smartphone, doch rasch ist der Speicherplatz am Ende. Mit ein paar Tricks lässt sich der knappe Speicher clever verwalten.

Herr G. aus F. schrieb mir: Ich bekomme bei meinem Samsung J3 immer die Nachricht: Nicht genug Speicherplatz. Mein Smartphone hat 16 GB Speicher, davon sind 15,7 GB belegt, der Arbeitsspeicher hat 2 GB, die Apps belegen 1,1GB. Kann man den Speicher austauschen und damit wieder mehr Speicherplatz erhalten?

Andreas antwortet:

Das ist gerade zu Urlaubszeiten ein echtes Problem. Schließlich wollen viele die Erinnerungen in Form von Fotos festhalten. Dumm, wenn da der Speicher voll ist. Aber welcher Speicher ist eigentlich voll?

Unterschiedliche Speicher im Smartphone

Es gibt in jedem Gerät den Arbeitsspeicher, der in diesem Fall bei dem Android-Smartphone 2GB groß ist. Der ist fest eingebaut und kann nicht erweitert werden. Der Arbeitsspeicher wird auch als RAM bezeichnet und wird vom System gebraucht. In diesen schnellen Speicher werden die Apps reingeladen und ausgeführt. Wird der knapp, lässt sich über das Rechteck-Symbol unten in der Navigationsleiste alle geöffneten Apps anzeigen und alle schließen, das kann helfen.

Dann gibt es den eingebauten Speicher, quasi sowas wie die Festplatte in einem PC. Hier sind die Fotos und Videos gespeichert, alle weiteren Nutzdaten aus Messenger-Chats oder E-Mail-Anhängen sowie natürlich auch die Apps selbst. Von hier aus werden diese in den Arbeitsspeicher geladen, wenn sie gestartet werden. Auch dieser Speicher ist fest eingebaut und lässt sich nicht austauschen.

Bei vielen Android-Smartphones gibt es dann noch einen dritten Speicher, nämlich eine Speicherkarte, wie wir sie aus den digitalen Fotoapparaten kennen. Hier gibt es dann einen Platz neben der SIM-Karte des Telefonanbieters, in den sich eine kleine microSD-Karte einlegen lässt. Die kann für das angesprochene Smartphone bis zu 256 GB groß sein, da passt schon einiges drauf.

Speicherfresser entlarven

Egal ob Android oder Apples iOS, das Betriebssystem des Smartphones weiß wieviel Speicher belegt ist. Und das lässt sich abrufen, wie in den Bildschirmfotos erkennbar.

Bildschirmfotos vom iPhone zeigen die Speicherinformationen des Geräts (Foto: SWR)
Beim iPhone lässt sich in den Einstellungen->Speicher ermitteln, welche App wieviel Speicher belegt.
Bildschirmfotos zeigen die Speichereinstellungen bei einem Android-Smartphone. (Foto: SWR)
Bei Android gibt es in den Einstellungen->Speicher eine gute Übersicht, manche Hersteller bieten auch gleich eine Bereinigung an.

Häufig sind es Fotos, Videos und Musik, die den Speicher füllen. Manchmal sind die Speicherfresser aber auch versteckt, in alten Updates oder Downloads. Bei WhatsApp lässt sich unter Menü, Einstellungen, Speicher und Daten, Speicher verwalten, sehen, welches die größten Anhänge waren und diese auch dort gleich löschen.

So lässt sich der Speichermangel beheben

Fotos und Videos lassen sich zum Beispiel auf einen PC oder Laptop auslagern. Da sind sie dann auch gleichzeitig gesichert. Dazu lässt sich das Smartphone mit einem USB-Kabel an den Rechner anschließen und die Daten aus dem Smartphone-Ordner DCIM auf den Rechner in einen Ordner kopieren. Anschließend können sie auf dem Smartphone gelöscht werden, um den Speicher wieder freizugeben.

Wer ein Android-Smartphone mit microSD-Speicherkarte hat, kann Fotos und Videos auch dorthin kopieren. Das geht am einfachsten über die Galerie-App. Dort ein neues Album mit einem aussagekräftigen Namen erstellen und als Speicherort die SD-Karte angeben. Nun in den Bildern die entsprechenden Fotos und Videos auswählen und in das neue Album verschieben.

Als nächsten Schritt lässt sich in der Foto-App bei den Kameraeinstellungen unter dem Menüpunkt Speicherort die SD-Karte auswählen. Dann werden alle künftigen Fotos und Videos direkt auf der Speicherkarte abgelegt.

Bei Apples iOS lassen sich die Fotos etwa über die Software iTunes auf einen Rechner kopieren. In iPhones und iPads gibt es keine Speicherkarte, auf die sie sich verschieben ließen, sondern nur die Online-Festplatte iCloud.

Ab in die Wolken mit den Bildern

Neben Apples iCloud gibt es weitere Anbieter von Online-Speicherplatz für Fotos und Videos, der größte Anbieter dürfte Google Fotos sein. Wegen der großen Datenmenge sollten die Daten aber unbedingt erst dann vom Smartphone in den Online-Speicherplatz verschoben werden, wenn das Smartphone sich in einem WLAN befindet.

Aufräumen und löschen

Sind alle Fotos und Videos verschoben und der Platz reicht immer noch nicht aus, dann hilft nur Apps zu deinstallieren. Alles was vielleicht nett ist, aber nicht laufend gebraucht wird und sich einfach bei Bedarf wieder installieren lässt, kann vorübergehend gelöscht werden. Etwa der DB Navigator der Bahn, Wetter-Apps, Nachrichten-Apps, Tank-Apps, Podcasts, etc. Sollte das immer noch nicht ausreichen, hilft das letzte Mittel: Daten sichern und Gerät auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Spätestens dann ist wieder Platz.

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