45 Minuten

Mit dem Zug an die Hudson Bay

Stand
Autor/in
Kirsten Ruppel

Wer auf dem Landweg reisen will, ist auf den Zug angewiesen. Nur ein Gleis führt nach Churchill an die Hudson Bay.

Im Herbst, wenn die Gewässer anfangen, einzufrieren, versammeln sich dort die Eisbären, und das Polarlicht funkelt in der Nacht.

Die Reise beginnt in Winnipeg, der multikulturellen Hauptstadt der Provinz Manitoba, geprägt durch die indigene Bevölkerung Kanadas und Einwanderer aus aller Welt. Kaum hat der Zug die Stadt verlassen, öffnet sich die weitläufige Prärie. Wo früher Bisons grasten, wächst heute Getreide.

Der Zug von Via Rail durchstreift die Prärie. Früher grasten hier die Bisons.
Der Zug von Via Rail durchstreift die Prärie. Früher grasten hier die Bisons. Bild in Detailansicht öffnen
Bisons gibt es heutzutage nur noch im Riding Mountain National Park.
Bisons gibt es heutzutage nur noch im Riding Mountain National Park. Bild in Detailansicht öffnen
Winnipeg ist Ausgangspunkt der Reise. Ein kilometerlanger Güterzug drückt sich durch die Stadt.
Winnipeg ist Ausgangspunkt der Reise. Ein kilometerlanger Güterzug drückt sich durch die Stadt. Bild in Detailansicht öffnen
Peatr Thomas ist Mural-Künstler. Er stammt von den First Nations ab und malt die Wildtiere seiner Heimat.
Peatr Thomas ist Mural-Künstler. Er stammt von den First Nations ab und malt die Wildtiere seiner Heimat. Bild in Detailansicht öffnen
Der Personenzug von Via Rail erreicht den Bahnhof von Dauphin.
Der Personenzug von Via Rail erreicht den Bahnhof von Dauphin. Bild in Detailansicht öffnen
Der Blick aus dem Aussichtswagen, in Kanada „dom car“ genannt.
Der Blick aus dem Aussichtswagen, in Kanada „dom car“ genannt. Bild in Detailansicht öffnen
Zwei Loks ziehen fünf Wagen. Es ist ein kurzer Zug, der an die Hudson Bay fährt.
Zwei Loks ziehen fünf Wagen. Es ist ein kurzer Zug, der an die Hudson Bay fährt. Bild in Detailansicht öffnen
Der Grass River ist ein teilweise verästeltes, teilweise sich zu Seen weitendes Flusssystem, das der Zug bei Thompson überquert.
Der Grass River ist ein teilweise verästeltes, teilweise sich zu Seen weitendes Flusssystem, das der Zug bei Thompson überquert. Bild in Detailansicht öffnen
Der Grass River war früher mal ein Transportweg Richtung Hudson Bay, eine Pelzhandelsroute, trotz seiner Wasserfälle.
Der Grass River war früher mal ein Transportweg Richtung Hudson Bay, eine Pelzhandelsroute, trotz seiner Wasserfälle. Bild in Detailansicht öffnen
Abseits von Straßen und Städten durchquert der Zug den sumpfigen Nadelwald Richtung Churchill.
Abseits von Straßen und Städten durchquert der Zug den sumpfigen Nadelwald Richtung Churchill. Bild in Detailansicht öffnen
Immer wieder Wald und Wasser: auch beim Blick aus dem Fenster vor Sonnenaufgang.
Immer wieder Wald und Wasser: auch beim Blick aus dem Fenster vor Sonnenaufgang. Bild in Detailansicht öffnen
Ganz im Norden durchstreift der Zug dann die arktische Tundra.
Ganz im Norden durchstreift der Zug dann die arktische Tundra. Bild in Detailansicht öffnen
Ankunft in Churchill. Der Zug fährt rückwärts ein, da Loks hier nicht wenden können.
Ankunft in Churchill. Der Zug fährt rückwärts ein, da Loks hier nicht wenden können. Bild in Detailansicht öffnen
Der Eisbär am Stadtrand mit Blick Richtung Hafen von Churchill ist natürlich nicht echt.
Der Eisbär am Stadtrand mit Blick Richtung Hafen von Churchill ist natürlich nicht echt. Bild in Detailansicht öffnen
Die Eisbären-Hauptstadt Churchill begrüßt seine Besucher mit Bären in jeder Form.
Die Eisbären-Hauptstadt Churchill begrüßt seine Besucher mit Bären in jeder Form. Bild in Detailansicht öffnen
Neben dem Personenzug parkt ein Güterzug. Alle Versorgung geht in Churchill über die Bahn.
Neben dem Personenzug parkt ein Güterzug. Alle Versorgung geht in Churchill über die Bahn. Bild in Detailansicht öffnen
Das Inukshuk an der Hudson Bay ist ein Wahrzeichen von Churchill. Die Inuit bauten solche Wegweiser, um sich in der kahlen Landschaft zu orientieren.
Das Inukshuk an der Hudson Bay ist ein Wahrzeichen von Churchill. Die Inuit bauten solche Wegweiser, um sich in der kahlen Landschaft zu orientieren. Bild in Detailansicht öffnen
Abends fährt der Zug zurück. 45 Stunden wird er wieder brauchen, um Winnipeg zu erreichen.
Abends fährt der Zug zurück. 45 Stunden wird er wieder brauchen, um Winnipeg zu erreichen. Bild in Detailansicht öffnen

Weiter nördlich folgen sumpfige Nadelwälder. Hier leben First-Nation-Gemeinschaften, die ihre Reservate nur mit dem Zug erreichen können. Sie haben Anteile der Strecke gekauft und saniert, als 2017 die Gleise ausgewaschen waren und der Bahnbetrieb still lag.

Zu guter Letzt kommt die baumlose arktische Tundra. Insgesamt sind es 1700 Kilometer und 45 Stunden in der Eisenbahn: eine Reise zum Relaxen, Runterkommen, und Rausgucken in eine faszinierend wilde Natur.

(ESD arte: 07.05.2024)

Stand
Autor/in
Kirsten Ruppel