Folge 502

18. und 19. Juli

Stand
AUTOR/IN
Susanne Mayer-Hagmann
Susanne Mayer-Hagmann (Foto: SWR, SWR - Wolfgang Drichelt)

Von Malmö reisen wir über Stockholm nach Lappland. Einen Midsommertag verbringen wir auf der Museumsbahn von Mariefred. Außerdem präsentiert uns das Museum in Gävle seine Schätze.

Der Tag in Göteborg beginnt mit einer Stadtrundfahrt in einem Straßenbahn-Oldtimer aus dem Jahr 1928 mit anschließendem Besuch des Depots. Letzte Station am Vormittag ist eine Miniaturwelt in Spur 0 von knapp 20 Metern Länge und fünf Metern Breite, bei der alle Gebäude und Fahrzeuge selbst gebaut worden sind. - Schweden, wie aus dem Bilderbuch.

Modellbahnanlage (Foto: SWR, SWR - SWR)
Modellbahnanlage

Auf dieser Anlage mit ihrer Gleis-Länge von mehr als 800 Metern drehen Züge ihre Runden, wie wir sie selbst auf unserer Reise zur Mitternachtssonne benutzt oder zumindest fotografiert haben. Da war beispielsweise die E-Lok Da unterwegs, Schnellzugwagen der 30er Jahre, die orangefarbenen Schienenbus-Oldtimer der Inlandsbahnen oder der zweiachsige Stockholmer Straßenbahnwagen. Eine eindrucksvolle Modellwelt, für deren vollständige Bedienung elf Personen notwendig sind.

Von Gleis 4 des Göteborger Hauptbahnhofes startet kurz nach 12 Uhr ein Sonderzug in Richtung Westen, gezogen von einer Stangen-Diesellok. Während die Hinfahrt noch einigermaßen trocken verläuft, schüttet es auf der Rückfahrt wie aus Kübeln, so dass die Fahrgäste sogar freiwillig auf Fotohalte verzichten.

Am Nachmittag sind wir auf der Anten-Gräfsnäs Järnväg zu Gast. Sie ist zwölf Kilometer lang und nur noch ein kümmerlicher Rest des einstmals längsten Schmalspur-Netzes Schwedens mit einer Spurbreite von 891 mm. Die Fahrzeuge machen einen sehr gepflegten Eindruck, und unsere Dampflok mit der Achsfolge 2C sieht aus wie eine etwas geschrumpfte alte Preußin.

Einen historischen Moment erleben wir kurz vor der Rückkehr in den Bahnhof Anten. Dort wird unsere Reise abrupt unterbrochen. Ein Blitz hat zwei Bäume zu Fall gebracht und diese quer übers Gleis gelegt.
Aber dieser Schreck in der Nachmittagsstunde legt sich relativ schnell. Einige Mitarbeiter kommen uns vom Bahnhof mit einer Diesellok entgegen und machen wenig später mit dem Hindernis kurzen Prozess. Der Kettensäge sei Dank.
Der Rest des Tages verläuft ohne Fällarbeiten.

Nach einem Abschluss-Abendessen in der Fahrzeughalle von Anten steigen wir gegen 21 Uhr wieder in unseren Sonderzug, der uns in einer 23-stündigen Fahrt zurück nach Stuttgart bringt.

(ESD: 12.10.2003)

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Susanne Mayer-Hagmann
Susanne Mayer-Hagmann (Foto: SWR, SWR - Wolfgang Drichelt)