Folge 820 XL

Mit dem Zug durch Brasiliens Süden

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AUTOR/IN
Alexander Schweitzer
Alexander Schweitzer (Foto: SWR, SWR - Wolfgang Drichelt)

Der Serra Verde Express mit seiner knapp 110 Kilometer langen, spektakulären Trassenfühung durch den atlantischen Regenwald ist der Touristenzug Brasiliens schlechthin ...

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Als ingenieurtechnische Meisterleistung des ausgehenden 19. Jahrhunderts gilt die knapp 110 km lange Eisenbahnstrecke des Serra Verde Express. Der Zug beginnt in der südbrasilianischen Metropole Curitiba. Die Stadt ist Brasiliens Ökohauptstadt mit der höchsten Lebensqualität des Landes und ist einer der Austragungsorte der Fußball Weltmeisterschaft 2014. 

Täglich fährt der Zug durch die Serra do Mar, einem dichtbewachsenen Küstengebirge. Sogar ein Lied wurde nach dieser Zugreise durch den atlantischen Regenwald, einem UNESCO Weltnaturerbe, benannt. Nur noch wenige Personenzüge fahren heute in Brasilien. So ist diese Reise etwas Besonderes. Häufig nehmen 1.000 Touristen, die meisten davon Brasilianer, den Zug.

Die Trassenführung ist wahrlich spektakulär. Sie windet sich durch eine völlig unberührte, zerklüftete Gebirgslandschaft. Der Zug überquert die mit 113 Metern längste Brücke der Strecke, das Viaduto Sao Joao und fährt über das 80 Meter lange Viaduto Carvalho und klebt dabei förmlich an der Wand. Diese Stelle wird auch Teufelskurve genannt. Bis zu 5.000 Menschen sollen innerhalb der fünfjährigen Bauzeit an Typhus, Malaria und durch Unfälle gestorben sein. Nach knapp 1.000 Höhenmetern erreicht der Serra Verde Express die Hafenstadt Paranaguá am Atlantik – ein echtes Eisenbahn-Abenteuer.

(ESD arte: 06.01.2014 )

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Alexander Schweitzer
Alexander Schweitzer (Foto: SWR, SWR - Wolfgang Drichelt)