Folge 574

Schuften im Schotterbett – Auf Nachtschicht mit dem Bahn-Bauzug

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AUTOR/IN
Wolfgang Huhn

Meter um Meter arbeitet sich der 700 Meter lange Stahlkoloss über Ostern 2004 vorwärts. Das komplette Gleisbett zwischen Frankfurt und Fulda muss erneuert werden. Sieben Mann verlegen ca. 300 Meter in der Stunde.

Gleiserneuerung mit Arbeitszug PM 200-2R bei Lauf, r.d. Pegnitz. Austausch des alten Bodens und alten Schotters (Wegfräsen) (Foto: SWR, SWR - Wolfgang Huhn)
Gleiserneuerung mit Arbeitszug PM 200-2R bei Lauf, r.d. Pegnitz. Austausch des alten Bodens und alten Schotters (Wegfräsen).

Schwerfällig schiebt sich der 700 Meter lange Stahlkoloss über die Schienen. Meter um Meter arbeitet er sich vor. Er reißt die alten Holzschwellen heraus und ersetzt sie durch neue aus Beton. Gleichzeitig tauscht er auch die alten Schienen gegen neue.

Bahn-Bauzug (Foto: SWR, SWR - W. Huhn)
Bahn-Bauzug

Dann kommt ein weiterer Stahlkoloss, hebt das neu verlegte Gleis wieder hoch, saugt das darunter liegende Schotterbett auf, reinigt es und spuckt den gesäuberten Schotter wieder aus. "Wozu man früher viele Arbeiter und Wochen brauchte, das schafft die Maschine in wenigen Stunden", sagt der Bauleiter.

300 Meter legt sie in der Stunde zurück. Sieben Mann bedienen sie. Gleichzeitig läuft der Zugverkehr auf dem Nachbargleis. "Arbeiten unter rollenden Rädern", nennt man das bei der Bahn. Damit der enge Zeitplan eingehalten werden kann und der normale Zugbetrieb nicht zu lange gestört wird, arbeiten sie Tag und Nacht.

Über Ostern 2004 fand die größte Gleisbaustelle der Deutschen Bahn in diesem Jahr statt. Eines der meist befahrenen Gleise in Deutschland, zwischen Frankfurt und Fulda, musste innerhalb von drei Tagen auf einer Strecke von 7 km fast komplett erneuert werden.

(ESD: 09.10.2005)

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Wolfgang Huhn