Folge 779 XL

Mit dem Zug durch Chile

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AUTOR/IN
Alexander Schweitzer
Alexander Schweitzer (Foto: SWR, SWR - Wolfgang Drichelt)

"Ultimo rincón del mundo", letzter Winkel der Welt, so nennen die Chilenen ihr Land. Wir entdecken dieses ferne südamerikanische Land mit der Eisenbahn ...

Dabei stellen wir fest, dass die Chilenen sehr stolz auf ihre Bahn sind, vor allem, weil ihr berühmter Literaturnobelpreisträger Pablo Neruda Sohn eines Eisenbahners ist.

Sogar ein Eisenbahnmuseum ist nach Neruda benannt. Einige Gedichte über die Eisenbahn hat er der Nachwelt hinterlassen. Und so ist immer auch die Poesie eine Begleiterin bei der Bahnfahrt durch Chile. Nach einem kurzen Besuch Santiago de Chiles mit einem sagenhaften Blick vom Hausberg der Metropole, San Cristóbal, steigen wir in der Estación Central, dem Hauptbahnhof Santiagos, in den Zug.

Die Reise führt durch die Ebene zwischen Küstenkordillere und Anden. Wir machen einen kleinen Abstecher in den Nationalpark "Río de Los Cipreses" und sehen mit etwas Glück Tricahue Papageien, die sogenannten Chilesittliche. Nach 90 Kilometern erreichen wir Rancagua. Hier zweigte einst eine Bahn zur Bergarbeiterstadt Sewell ab. Hoch in den Bergen lebten hier bis in die 70er Jahre 15.000 Menschen. Wegen der schwierigen Versorgung wurden sie allerdings umgesiedelt. Seit 2006 gehört die Geisterstadt zum UNESCO-Welterbe.

Weiter geht die Fahrt auf der schnellsten Bahnstrecke Südamerikas mit Tempo 140. Nachdem wir einem Rodeo zugeschaut haben, erreichen wir nach 250 Kilometern schließlich Talca. Wir steigen um in den Buscarril, den letzten Meterspurzug Chiles. Nun beginnt eine bezaubernde Fahrt durch die Weingegend am Rio Maule.

Der Fluss mündet in Constitución in den Pazifik und hier ist auch die Endstation des Buscarril.

Ein letzter Blick auf die Schönheit des schwarzen Vulkansandes, und unsere Reise endet im "letzten Winkel der Welt".

(ESD arte: 20.10.2011)

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Alexander Schweitzer
Alexander Schweitzer (Foto: SWR, SWR - Wolfgang Drichelt)