gelbe Vitamin D Pillen (Foto: Getty Images, Thinkstock -)

Pille rein, alles fein?

Wie sinnvoll sind Nahrungsergänzungsmittel?

Stand

Als Tropfen, Pille oder Pulver - Nahrungsergänzungsmittel locken mit allerhand Versprechen und scheinen eine einfache Möglichkeit, an unsere Vitamine und Mineralstoffe zu kommen. Aber: Welche Nahrungsergänzungsmittel bringen wirklich etwas? Welche können wir uns getrost sparen? Und: Kann man Nahrungsergänzungsmittel überdosieren?

Der Körper kann auch gut ohne „Ergänzung“

Generell gilt: Wer sich gesund und abwechslungsreich ernährt, braucht keine Nahrungsergänzungsmittel. Unser Körper zieht sich die Vitamine und Mineralstoffe selbstständig aus unserem Essen - und was er nicht braucht, scheidet er eben wieder aus.

Ausnahme: Im Winter haben viele Menschen einen Vitamin-D-Mangel, laut Robert-Koch-Institut rund 60 Prozent der Deutschen.

Das Vitamin bilden wir durch Sonneneinstrahlung und die ist im Winter ja eher Mangelware. Auch, weil wir tendenziell weniger an der frischen Luft sind. Hier kann es Sinn machen, über ein Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmittel nachzudenken.

Vitamin C braucht hingegen niemand supplementieren: Da es in so ziemlich jedem Obst oder Gemüse drin ist, sind Vitamin-C-Pillen und Pulverchen oftmals reine Geldverschwendung.

Wechseljahre, wenig Fleisch - wann machen Nahrungsergänzungsmittel Sinn?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Denn Nahrungsergänzungsmittel helfen auch nur dann wirklich, wenn wir den richtigen Nährstoff in der richtigen Dosierung zu uns nehmen. Wer sein Geld also nicht für irgendwelche nutzlosen Pillen und Pulverchen verschwenden will, sollte mit der Hausärztin/ dem Hausarzt oder Ernährungsberater*innen sprechen, um zu schauen, was individuell Sinn macht.

In manchen Lebensphasen lohnt es sich, die Vitamine und Mineralstoffe ein wenig genauer im Blick zu behalten: Wer in der Ernährung auf Fleisch verzichtet, sollte einen Blick auf seinen Eisenhaushalt werfen, denn Eisen in pflanzlichen Lebensmitteln wird von unserem Körper deutlich weniger aufgenommen als das in tierischen Produkten. In den Wechseljahren sollte man auf die Kalziumzufuhr achten. Aber wie schon zu Beginn gesagt: Pauschal lässt sich die Frage „Wann machen Nahrungsergänzungsmittel Sinn?“ nicht beantworten.

Viel hilft übrigens NICHT viel

Nahrungsergänzungsmittel sollte man nicht willkürlich einnehmen, weil „es ja schon nicht schaden wird“. Denn gerade bei fettlöslichen Vitaminen wie Vitamin A, D und E kann es schon mal zu einer Überdosierung kommen, da diese, anders als wasserlösliche Vitamine, im Körper gespeichert werden. Wer Medikamente nimmt, sollte mögliche Wechselwirkungen mit seinem Arzt öder seiner Ärztin abklären.

Beispiel für auf einer Packung angegebene Referenzmengen bei Nahrungsergänzungsmitteln (Foto: SWR, SWR -)
Beispiel für auf einer Packung angegebene Referenzmengen bei Nahrungsergänzungsmitteln

Allgemein gilt: Auf die tägliche Referenzmenge (NRV) achten!

Diese steht auf der Packung und gibt an, wie viel Prozent der empfohlenen Tagesmenge ein Nahrungsergänzungsmittel von einem bestimmten Vitamin oder Mineralstoff abdeckt. „Hochdosiert“ oder mehr als 100 % sind normalerweise unnötig, da Nahrungsergänzungsmittel ja eine Ergänzung zur Ernährung darstellen sollen. Es darf sogar etwas weniger sein – schließlich essen wir ja auch noch etwas und nehmen so Vitamine und Mineralstoffe auf.

Tipp: Vitaminbombe DIY-Winteraufstrich

Am besten (und leckerer) ist immer noch: Frisch und selbstgemacht. Hier deshalb ein einfaches Rezept für einen Winteraufstrich mit Pastinaken, Karotten und anderen leckeren Zutaten, der uns nebenher unter anderem auch noch mit Vitamin E, Folsäure, Beta-Carotin, B-Vitaminen, Vitamin K, Vitamin D, Kalzium und vielem mehr versorgt.

Drei Kohlrabi mit grünen Blättern (Foto: Colourbox, Foto: Colourbox.de -)

Und das Beste: Einmal gemacht hat man immer wieder einen leckeren, gesunden Aufstrich parat, auch wenn's mal schnell gehen muss.

Extra-Tipp: Kohlrabi-Blätter zum Dippen benutzen!

Diese haben doppelt so viel Vitamin C wie die Knolle sowie auch deutlich mehr Magnesium in sich.

Linktipps:

Hier gibt's eine Liste aller Vitamine und ihrer Aufgaben: ndr.de/ratgeber/gesundheit

Vitaminmangel erkennen und vorbeugen: mdr.de/ratgeber/gesundheit

Stand
AUTOR/IN
SWR Fernsehen