Nüsse – essen wie die Eichhörnchen

Wie Knabbern unser Immunsystem stärken kann

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Im Herbst legen sich Eichhörnchen Depots mit Nüssen an. So sind sie im Winter gut mit Nährstoffen versorgt. Sollten wir uns das von den Nagern abschauen? Wie gesund sind Nüsse für uns?

Erst einmal vorweg: Nur Walnüsse, Paranüsse, Haselnüsse, Macadamia und Maronen gelten botanisch als Nüsse. Erdnüsse dagegen gehören zu den Hülsenfrüchten. Mandeln und Pistazien sind eigentlich die Kerne von Steinfrüchten. 

Fette Beute

Macadamia Nuss
Macadamia-Nüsse

100 Gramm Nüsse enthalten bis zu 700 Kalorien und damit tatsächlich mehr als Schokolade. Besonders gehaltreich ist dabei die Macadamia, gefolgt von Haselnüssen und Walnüssen. Wenige Kalorien unter den Nüssen haben dagegen die Maronen.
Die gute Nachricht: Nüsse machen im Vergleich zur Schokolade trotzdem weniger dick. Eine Studie hat gezeigt, dass Nussesser weniger Schokolade essen und damit weniger Zucker. Andererseits nutzt unser Körper nur etwa zwei Drittel der Kalorien aus Nüssen, da wir sie nicht komplett zerkauen.
TIPP: Die Menge macht’s! Nicht mehr als eine Handvoll Nüsse am Tag ist ideal.

Achtung: Zuckerfalle Weihnachtsmarkt               

Eine Portion gebrannte Mandeln vom Weihnachtsmarkt enthält rund 65 Prozent Zucker. Für ein gutes Aussehen ist den Nüssen meist auch roter Farbstoff zugesetzt oder ein glanzgebendes Überzugmittel wie Schellack.
TIPP: Wer auf Kalorien achten will, röstet sich ein paar Nüsse ohne Fett in der Pfanne – schmeckt ebenfalls sensationell.

Gesalzene Nüsse

Erdnüsse
Erdnüsse sind die eiweißreichsten Nüsse mit 25 g pro 100 gr, aber auch die fettesten. Eigentlich gehören sie zu den Hülsenfrüchten und wachsen unter der Erde. Sie kommen ausschließlich geröstet auf den Markt, weil beim Rösten die in ihnen enthaltenen Bitterstoffe zerstört werden. Außerdem beinhalten sie sehr viel Purin.

100 Gramm gesalzene Erdnüsse können mehr als drei Gramm Salz enthalten. Mehr als fünf Gramm Salz sollten wir aber täglich nicht aufnehmen. Und diese Menge übersteigen wir meistens bereits durch die normale Ernährung, weil Brot und Käse etwa bereits reichlich Salz enthalten. Gesalzene Nüsse sind für unsere Gesundheit also nicht ideal.

Schimmelbefall

Nüsse können mit Schimmelpilzgiften (Mykotoxine) belastet sein, wie etwa Aflatoxine und Ochratoxin A. Dies kann bereits am Baum, aber auch beim Transport oder bei der Lagerung entstehen. Ein Schimmelbefall ist nicht unbedingt am Geruch oder Geschmack erkennbar und ist nicht auf die gesamte Menge verteilt. So kann zum Beispiel ein einzelner Nusskern hoch belastet sein, andere bleiben dagegen vom Schimmelpilz verschont. Nüsse werden deshalb regelmäßig bereits bei der Einfuhr kontrolliert.

Allergien

Birkenpollenallergiker reagieren aufgrund von Kreuzallergien auf Haselnüsse mit Halskratzen, Juckreiz am ganzen Körper bis hin zur Atemnot. Ähnliche Wirkungen können auch Walnüsse, Paranüsse, Mandeln, Erdnüsse und Cashewnüsse hervorrufen. Insbesondere Erdnussallergiker müssen vorsichtig sein. Denn hier lösen bereits kleinste Mengen allergische Reaktionen aus. 
Rund 1,5 Prozent der Deutschen sind von Nussallergien betroffen. In Westeuropa ist die Allergie auf Walnüsse und Haselnüsse besonders häufig. Mandeln dagegen werden von den allermeisten gut vertragen.

Darum sind Nüsse trotzdem gesund

Nüsse enthalten viele ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken. Außerdem wird damit nachweislich das Herz-Kreislaufsystem gestärkt, wodurch einem Herzinfarkt oder Schlaganfall vorgebeugt werden kann. Nüsse sind auch reich an B-Vitaminen, Vitamin E, Folsäure, Magnesium, Zink, Selen und Eisen. Sie schützen unser Immunsystem und erhöhen unsere Denkleistung. Und es gibt Hinweise, dass Nüsse sowohl die Spermienzahl als auch deren Aktivität verbessern.
TIPP: Nüsse am besten unverarbeitet genießen, denn einige B-Vitamine sind nicht hitzebeständig

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Autor/in
SWR Fernsehen