Gut zu wissen!

Stromspartipps - was ist Mythos, was Wahrheit?

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Gerade bekommen wir von allen Seiten gesagt, wie wir am besten Strom und damit auch Geld sparen können. Manche Dinge leuchten ein, andere hören sich mehr als dubios an - wir haben 5 gängige Stromsparmythen mal unter die ARD-Buffet Lupe genommen.

1. Heißes Kochwasser besser erst mit dem Wasserkocher erhitzen ✔️

Stimmt!

Frauenhände befüllen einen Wasserkocher unter dem Wasserhahn in der Küche. (Foto: Getty Images, Thinkstock -)

Denn auf dem Herd muss erst mal die Platte erhitzt werden, dann der Topf und erst zuletzt das Wasser. Im Wasserkocher geht das effizienter. Deshalb: Am besten etwas Wasser in den Topf und den Herd anheizen, das meiste Wasser im Wasserkocher erwärmen und dazugeben. Gilt auch für Induktionsplatten - da die selbst aber schon sehr energiesparend sind, lohnt sich das dann bei größeren Mengen Nudelwasser nicht mehr mit dem Wasserkocher.

Übrigens: Der Tipp mit dem „Deckel drauf“ stimmt auch und spart nicht nur bis zu 40 Euro pro Jahr (bei 0,25 Kw pro Erhitzen), sondern auch noch Zeit: Mit Deckel erhitzen sich 1,5 Liter Wasser ungefähr dreimal so schnell.

2. Nachts Wäsche waschen, dann ist der Strom billiger ❌

In den meisten Fällen ist das ein Mythos.

Ja, es gibt Menschen, die zwei Stromzähler haben – einen für den Nachttarif und einen für den Tag. Aber: Das sind Ausnahmen und wenn Sie keine zwei Stromzähler haben oder explizit diese Regelung mit Ihrem Stromanbieter ausgemacht haben, bringt es gar nichts, die Wäsche nachts zu waschen. Im Zweifel beschweren sich nur die Nachbarn …

Was aber wirklich Strom (und damit Geld spart) beim Thema Wäsche: Keinen Wäschetrockner verwenden, sondern die Wäsche aufhängen!

3. Das Licht beim Verlassen eines Raumes immer ausmachen ✔️

Das ist wahr!

Ein Mann betätigt einen Lichtschalter. (Foto: Getty Images, Thinkstock -)

Licht immer aus- und dann wieder anmachen, auch wenn Sie nur für kurze Zeit den Raum verlassen. Der Mythos ist entstanden, weil die alten Glühbirnen tatsächlich für Sekundenbruchteile beim Einschalten bis zu 7mal so viel Energie verbraucht haben, wie im Dauerbetrieb. Schon damals war der Effekt aber in der Praxis vernachlässigbar. Bei modernen LEDs ist er praktisch Null. Außerdem sind die LED-Birnen für 50.000 Schaltimpulse ausgelegt. Alte Glühbirnen haben oft nur 1.000 ausgehalten. Auch deshalb wollte man sie „schonen“.

4. Fernseher, Laptop und Co nachts komplett ausmachen spart kaum Strom ❌

Falsch gedacht, das ist ein Mythos!

Denn rund 1/3 unseres Stroms daheim verbraucht die Unterhaltungselektronik: Fernseher, Spielkonsole, Computer und Co. Deshalb: Nachts aus. Wer nicht alles von Hand ausstecken will, kann gerne einen Mehrfachstecker nehmen, dann muss man nur noch einen Klick machen.

Übrigens: Die Stand-By-Funktion verbraucht zwar weniger Strom als die Geräte anzulassen und laut EU-Verordnung auch nur noch bis zu 0,5 Watt. Das gilt aber nicht für Geräte, die mit einem Netzwerk verbunden sind, wie z.B. Smart-TVs, Drucker oder Konsolen. Die verbrauchen im Zweifel auch im Stand-By-Modus viel mehr Strom als wir denken deshalb also: Ausschalten!

5. Teelichtöfen sparen Heizkosten ❌

Mythos!
Teelicht-Öfen heizen die sozialen Medien, aber nicht das Wohnzimmer an.

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AUTOR/IN
SWR Fernsehen