Das richtige Kopfkissen

Darauf schlafen Sie gut

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Das große, kuschlige Daunenkissen verführt uns doch sicher in einen traumhaften Schlaf - oder doch nicht? Schlafexperte Michael Gouram zeigt, mit welchem Kissen Sie gut schlafen und ihre Halswirbelsäule am besten entlasten können.

Nacken- und Schulterschmerzen nehmen stetig zu bedingt durch den Arbeitsplatz (PC-Arbeitsplätze) und mangelnde oder einseitige Bewegung. Durch die richtige Auswahl des Kissens wird die Halswirbelsäule unterstützt und die Schulter- und Nackenmuskulatur entspannt. Probleme mit der Schulter- und Nackenmuskulatur werden so vorgebeugt oder sogar gelindert. Falsche Kissen können Kopfschmerzen verursachen oder führen zu einschlafenden Armen oder tauben Fingern aufgrund von Muskelverspannungen im Schulter-Nackenbereich.

Sind Sie ein Bauch-, Rücken- oder Seitenschläfer?

Schulterbreite, Matratzenfestigkeit und Schlafposition entscheiden darüber, ob man eher ein höheres oder niedriges Kissen auswählen sollte. Beispielsweise benötigen die Bauch- und Rückenschläfer eher ein niedrigeres Kissen, während der Seitenschläfer ein höheres Kissen als entspannend empfindet. Die meisten Schläfer drehen sich nachts im Schlaf mehrfach in die verschiedenen Positionen, wobei die Bauchlage eher die beliebte Einschlafposition ist und dann nachts nicht mehr so häufig vertreten ist.

Wenn man in der Rücken- und Seitenlage schläft, sollte man sich überlegen, welche der beiden Positionen man bevorzugt, da ein Kissen für einen Rücken- und Seitenschläfer oft einen Kompromiss darstellt, den man nur durch die Auswahl des richtigen Schlafsystems (Schulterzoneneinstellung) auflösen kann. Modular anpassbare Kissen können individuell durch das Herausnehmen von Füllung oder Platten angepasst werden.

Mit welchem Preis muss ich für ein Kissen rechnen?

Feder- und waschbare Kissen ab 50,-€
Nackenstützkissen ab 90,-€

Eine kleine Kissenkunde

Zuerst etwas zum Kissenmaß. In Deutschland haben sich grundsätzlich zwei Kissengrößen etabliert (es gibt natürlich mehr Kissengrößen): der Klassiker 80/80 cm und die ergonomisch bessere Größe 40/80 cm. Kissen mit dem Maß 80/80 cm haben verschiedene Nachteile: der Schläfer läuft Gefahr sich nachts unbewusst mit der Schulter auf das Kissen zu legen. Dann entfällt der Stützeffekt für die Halswirbelsäule. Schiebt man das große Kissen nach oben, dann nimmt es einem sinnloserweise Platz im Bett weg und man rutscht selber nach unten, dann stimmt die Matratzenzonierung nicht mehr.

Viele Menschen lieben das klassische 80/80 cm-Kissen, da sie es klappen können, umso mehr Höhe zu haben. Das Kissen ist aber nicht formstabil und klappt bei jeder Bewegung auseinander (was wiederum zu einem unruhigen Schlaf führt). Dann stimmt die Höhe wieder nicht mehr. Ein formstabiles Kissen, wie z.B. ein Nackenstützkissen schafft hier Abhilfe.

Kissen gibt es mit verschiedenen Füllungen

Federn und Daunen, Schurwolle, Faserkügelchen, Faserplatten, Nackenstützkissen mit Latex- oder Kaltschaumkernen.
Gute Nackenstütz- und Faserkissen lassen sich modular auf die individuelle Höhe anpassen.

Für wen ist welche Füllung geeignet?

Federn, Daunen und Faserkugeln sind für alle, die ein weiches und kuscheliges Kissen suchen, sehr gut geeignet. Alle, die gerne waschen möchten oder müssen (Hausstauballergiker oder starke Schwitzer) sollten ein Faserkissen bevorzugen.

Eine weiße Feder. (Foto: Getty Images, Thinkstock -)

Faser- und Schurwollplatten sind für alle geeignet, die ein strafferes, kompakteres Kissen bevorzugen, wobei wiederum das Faserkissen pflegeleicht ist.

Für fast alle Menschen mit Schulter- und Nackenbeschwerden hat sich das anpassbare Nackenstützkissen bewährt, da man die Höhe anpassen kann und es die Kissen in verschiedenen Festigkeiten gibt.

Natürliche Materialen und Fairtrade bei Kissen

Die natürlichen Materialien bei den Füllungen sind Federn und Daunen, sowie Schurwolle. Meistens werden sie in Baumwollhüllen gefüllt.
Es gibt in Deutschland noch einige Hersteller von Kissen, so dass man im Geschäft nach deutscher Produktion fragen kann.

Pflegetipps:

Feder- und Daunenkissen können in der normalen Haushaltswaschmaschine im Schonwaschgang bei 60°C mit einem speziellen Daunenwaschmittel gewaschen werden. Wichtig ist das Trocknen im Wäschetrockner. Allerdings ist das klassische Federkissen nicht für häufiges Waschen geeignet, da die Feder dann spröde wird und bricht.
Auch die Faserkissen (Faserkugel oder Faserplatte) lassen sich in der Regel mit 60° C problemlos waschen.

Egal welches Kissen man wäscht, bitte keine Weichspüler benutzen. Weichspüler umhüllen die Faser und nehmen ihr die Funktion.
Bei Nackenstütz- und Schurwollkissen kann man immer nur die Hülle waschen, nicht das Innenleben. Der optimale Bezug für jedes Kissen ist ein zusätzlicher Kissenbezug (Schonbezug), der dann unkompliziert gewaschen und getrocknet werden kann. Dadurch erhöht sich die Langlebigkeit des Kissens.

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SWR Fernsehen