Eine Frau greift nach Kartoffelchips (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Daniel Karmann)

Kartoffelchips

Chips - noch schlechter als ihr Ruf?

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Sie sind die beliebteste Knabberei der Deutschen. Egal ob die Klassiker Paprikachips, nur mit etwas Salz oder ganz exotische Geschmacksrichtungen – die Auswahl ist riesig. Auch Bio-Produkte und vermeintlich gesündere Gemüse-Chips gibt es. Sind Chips also gar nicht so ungesund?

Suchtfaktor: Sehr hoch!

Einmal die Chips-Tüte geöffnet, kann man in der Regel einfach nicht mehr aufhören. Und das liegt an gleich mehreren Gründen:

  1. Die „Sucht-Zauber-Formel“: Energiereiche Speisen werden von unserem Körper generell bevorzugt. Vor allem das Verhältnis Kohlenhydrate (zwei Drittel) zu Fett (ein Drittel) liebt unser Körper. Neben Chips hat dieses Verhältnis übrigens auch Nuss-Nugat-Creme, Schokolade und Erdnüsse und viele Naschereien mehr.
  2. Knabbern an sich als Handlung: Kauen setzt Glückshormone frei. Wir sind ruhiger und zufriedener.
  3. Die Tricks mit den Geschmacksverstärkern und Aromen: Neben Glutamat und Hefeextrakt, dient auch die salzige Süße der Steigerung des Verzehrs. Uns wird praktisch eine komplette Speise vorgegaukelt. Und da uns die Knabbereien nicht sättigen, essen wir immer weiter…

Mit Vorsicht genießen

Acrylamid steht im Verdacht gesundheitsgefährdend zu sein. Deshalb haben die Hersteller mittlerweile schon sehr viel dazu beigetragen, die Belastung zu reduzieren. Ernährungsphysiologisch ist vor allem die hohe Salz- und Energiemenge der Knabbereien zu beachten. Dass sich Chips nicht zum Abnehmen eignen, ist sicher jedem klar. Menschen mit Bluthochdruck sollten bei solchen stark gesalzenen Lebensmitteln allerdings sehr vorsichtig sein.
Jedoch sollte man die Knabbereien nicht komplett verteufeln. Es gibt hochwertigere Chips ohne Geschmacksverstärker und weniger Salz.

Symbolbild Chips. (Foto: IMAGO, Design Pics)

Unsere Tipps

  1. Inhaltsstoffe kontrollieren: Ideal sind Chips mit richtigen Gewürzen, ohne Geschmacksverstärker und Hefeextrakt oder Aromastoffe.
  2. Sonnenblumenöl ist ein gutes Fett und die Chips sollten darin gebacken worden sein.
  3. Gemüsechips sind geschmackliche Alternativen, aber ernährungsphysiologisch meist leider auch nicht besser. Teilweise sind gerade Gemüsechips noch fettreicher.
  4. Um sich selbst auszutricksen am besten eine Portion Chips in eine kleine Schüssel abfüllen und die angebrochene Tüte am besten gleich wieder im Schrank verstauen.

Rezept: Chips-Gewürzsalz

  • 1 TL Fenchelsamen
  • 1/2 TL schwarzer Pfeffer
  • 2 TL Salz
  • 1 TL Rohrzucker
  • 2 EL Paprikapulver
  • 1 TL Ingwerpulver
  • 1 TL Kurkuma
  • optional 1/2 TL Chili

Alle Zutaten vermengen und über die selbstgemachten Chips geben.

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SWR Fernsehen