In Keszthely beginnt unsere Zugreise nachdem wir im Nationalpark Balaton-Oberland die größte Büffelherde Ungarns besucht haben. 180 Tiere leben hier wieder, nachdem sie nach dem Zweiten Weltkrieg fast ausgestorben waren. Mit dem Zug erreichen wir Tapolca. Früher ein vor allem für den Güterverkehr bedeutender Bahnhof. Auffällig ist hier der aufgeschnittene Führerstand einer Nohab-Lokomotive. Das Denkmal steht hier seit 2015. Früher war Tapolca ein wichtiges Depot dieser schwedischen Lokomotiven, die hauptsächlich zwischen dem Plattensee und Budapest eingesetzt wurden. Wir folgen dieser Spur in einem Regionalzug und kommen in die Weingegend Badacsony.
Ein paar Kilometer weiter machen wir Halt in Balatonfüred – im 19. Jahrhundert kurte hier die Budapester Hautevolee. Nach zwei Stunden erreichen wir Budapest. Jedes Jahr im August findet auf der Donau-Insel das Sziget-Festival statt. Es ist ein Musikevent der Superlative: fünf Tage Musik mit täglich 50 Bands. Eine davon ist Richárdgír, eine systemkritische Band aus Budapest, deren Texte und Musik triff beim Publikum den richtigen Nerv. Wir runden unsere Reise ab mit einer Stippvisite im Bahnhistorischen Park Budapest, dem größten Eisenbahnmuseum Mitteleuropas.
(ESD: 08.12.2023)